Üblicherweise bedarf es einer Hochschulzugangsberechtigung, um zu einem Studium an einer (Fach-) Hochschule zugelassen zu werden. Dabei kann es sich um das Abitur, die Fachhochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife handeln. Inzwischen ist es aber auch möglich, ohne einen dieser Schulabschlüsse zu studieren. Der Weg kann unter anderem über ein Probestudium führen.

Achtung: Die Begriffe „Probestudium“ und „Schnupperstudium“ werden nicht einheitlich verwendet. Einige Hochschulen bezeichnen auch ein Schnupperstudium als Probestudium. In diesem Artikel geht es ausdrücklich um das Probestudium in Form einiger Probesemester als Student mit anschließender Immatrikulation.

Was ist ein Probestudium?

Beim Probestudium handelt es sich um ein sogenanntes Eignungsfeststellungsverfahren. Es ist somit eines von mehreren Verfahren (z.B. der Teilnahme an einer Hochschulzugangsprüfung), die beim Studieren ohne Abitur zum Einsatz kommen können.

Das Probestudium dauert durchschnittlich zwei bis vier Semester in Abhängigkeit von der Regelstudienzeit. Wer in dieser Zeit erfolgreich an Lehrveranstaltungen und Leistungsfeststellungen teilgenommen hat, erwirbt dadurch eine Hochschulzugangsberechtigung. Diese gilt jedoch nur für den gewählten Studiengang. Der Status vom Studierenden auf Probe kann dann in den eines ordentlich immatrikulierten Studenten umgewandelt werden. Nach einem erfolgreichen Probestudium kannst du also ganz normal weiterstudieren und den Bachelor (selten noch das Diplom) erwerben.

Wer kann ein Probestudium beginnen?

Generell richtet sich das Probestudium an beruflich qualifizierte Bewerber. Darunter fallen Personen, die eine mindestens 2-jährige Berufsausbildung abgeschlossen haben und danach mindestens drei weitere Jahre Berufserfahrung gesammelt haben. Mitunter genügen auch mindestens 5 Jahre Berufserfahrung, wenn davor keine Ausbildung abgeschlossen wurde.

Bildung ist jedoch nach wie vor Ländersache, deshalb können die Zugangsvoraussetzungen für ein Probestudium von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ausfallen. Meist ist das Probestudium auch nur in zulassungsfreien Studiengängen möglich. Genaue Informationen erhaltet ihr jeweils bei der Studienberatung der Hochschule, an der ihr ein Probestudium absolvieren wollt.

Vorteile des Probestudiums

Die größten Vorteile des Probestudiums sind, dass du keine Zeit verlierst und gleichzeitig herausfinden kannst, ob der gewählte Studiengang dir liegt. Du vermeidest dadurch zum Beispiel, extra das Abitur nachzuholen, um dann zu merken, dass das Studium doch nichts für dich ist.

Außerdem werden deine Leistungen während des Probestudiums nachträglich wie ein reguläres Studium zählen. Das Probestudium ist also nicht „umsonst“, sondern jede erbrachte Leistung zählt bereits für deinen späteren Studienabschluss mit.

Weitere Informationen zum Studium ohne Abitur findet ihr hier: Studium ohne Abitur