Berufsbild/ Tätigkeitsfelder

Als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte(r) unterstützt man die Anwälte und Anwältinnen bei rechtlichen Dienstleistungen für ihre Mandanten.

Des Weiteren sind sie für die kaufmännischen und organisatorischen Arbeiten zuständig, schreiben Rechnungen und stellen alle erforderlichen Unterlagen und Informationen zusammen.
Außerdem führen sie die Akten, vereinbaren Termine und entwerfen nach Anweisung der Anwälte bzw. der Anwältinnen die erforderlichen Schriftsätze.
Im Prinzip stellen sie die „rechte Hand“ der Anwälte bzw. Anwaltsnotare dar.

Eingesetzt werden Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte überwiegend in Anwaltskanzleien und Notariaten. Sie finden aber auch Einsatz in Sparkassen und Banken, sowie in der Mahnabteilung von Versandhäusern, in Inkassobüros und in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.

Welche Voraussetzungen benötigt man für die Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestelltin bzw. zum Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten?

  • mindestens Hauptschulabschluss, überwiegend wird jedoch die mittlere Reife und manchmal sogar das Abitur verlangt
  • gute Noten in den Fächern Deutsch und Mathematik, sowie gute Kenntnisse im Bereich der Wirtschaft und im Umgang mit dem PC sind von Vorteil
  • des Weiteren sollte man gut unter Zeitdruck arbeiten können und mit Stresssituationen gut umgehen können

Wie lange dauert die Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestelltin bzw. zum Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten?

Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel 3 Jahre.

Was beinhaltet die Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestelltin bzw. zum Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten?

Die Ausbildung erfolgt dual, d.h. dass man 1-2 Tage in der Woche in der Berufsschule ist und den Rest in dem entsprechenden Betrieb verbringt.

Es wird beigebracht, wie Anwaltsbüros und Notariate organisiert sind, wie Gerichte aufgebaut sind, welche ‚Aufgaben ein Anwalt hat, wie der Schriftverkehr zu führen ist, sowie man Termine und Fristen einhält bzw. organisiert.
In der Berufsschule erhält man Einblicke in das bürgerliche Recht, Strafrecht, öffentliche Recht, Strafprozessrecht, Recht der Ordnungswidrigkeiten, Vollstreckungsrecht, Notariatsrecht, Kosten- und Gebührenrecht, sowie in die Rechtspflege.
Des Weiteren kommen Fächer hinzu wie Wirtschafts- und Sozialkunde, Deutsch, Englisch, Sport, freiwillige Gerichtsbarkeit, Rechnungswesen und fachbezogene Informationsverarbeitung (Datenverarbeitung, Textverarbeitung).

Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil.
Schriftlich geprüft wird in Recht, Wirtschafts- und Sozialkunde, Rechnungswesen und fachbezogene Informationsverarbeitung, sowie in freiwillige Gerichtsbarkeit und Zivilprozessrecht und Kosten- und Gebührenrecht. Die Dauer beträgt jeweils 90 Minuten.
Die mündliche Prüfung dauert 30 Minuten. Hier sollen die Prüfungsteilnehmer ihr Wissen und Können unter Beweis stellen, indem sie praktische Fälle lösen.

Wie ist der voraussichtliche Verdienst einer Rechtsanwalts- und Notarfachangestelltin bzw. eines Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten?

Während der Ausbildung richtet sich das Gehalt nach dem Ausbildungsjahr.

1.    Ausbildungsjahr 325 €- 400 € brutto
2.    Ausbildungsjahr 390 €- 450 € brutto
3.    Ausbildungsjahr 450 €- 525 € brutto

Als ausgelernte(r) Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte(r) verdient man durchschnittlich 1200 €- 2301 € brutto.