Berufsbild/ Tätigkeitsfelder Justizwachtmeisterin bzw. Justizwachtmeister
Die Hauptaufgaben von Justizwachtmeistern liegen in den Bereichen des Boten-, Sitzungs-, Vorführungs-, Sicherheits- und Ordnungsdienstes.
Sie sind dafür verantwortlich, Gefangene zum Gericht zu führen und diese dort zu überwachen.
Des Weiteren arbeiten sie im Pförtner-, Anmelde- und Fernsprechvermittlungsdienst, geben Auskünfte und sind für den Aktentransport und -umlauf verantwortlich.
Ferner kümmern sie sich um den Posteingang, die Verteilung und um das Absenden der Dienstpost.
Im Außendienst sind Justizwachtmeister/innen für den Transport von Wertsachen, die Übermittlung von dienstlichen Mitteilungen, sowie für die Auslieferung und Zustellung von Schriftstücken zuständig.
Eingesetzt werden sie bei Gerichten, Staatsanwaltschaften, Justizvollzugsanstalten, sowie bei Polizeidienststellen.
Welche Voraussetzungen benötigt man für die Ausbildung zur Justizwachtmeisterin bzw. zum Justizwachtmeister?
- mindestens der Hauptschulabschluss
- einige Bundesländer verlangen eine mehrmonatige vorausgehende Tätigkeit im Justizdienst
- deutsche Staatsangehörigkeit oder die Staatsangehörigkeit eines anderen Mitgliedstaates der EU
- Führungszeugnis; man sollte nicht vorbestraft sein
- gute Noten in den Fächern Deutsch und Mathematik, sowie Kenntnisse mit dem PC, sowie im Erste-Hilfe-Bereich sind von Vorteil
Wie lange dauert die Ausbildung zur Justizwachtmeisterin bzw. zum Justizwachtmeister?
Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel 6 Monate.
Was beinhaltet die Ausbildung zur Justizwachtmeisterin bzw. zum Justizwachtmeister?
Die Ausbildung zum/zur Justizwachtmeister/in umfasst theoretische, sowie praktische Abschnitte.
Die 1-monatige theoretische Ausbildung findet an Justizakademien oder Justizschulen statt.
Während dieser Zeit erhält man Einblicke in die Bereiche des Boten-, Sitzungs-, Vorführungs-, Sicherheits- und Ordnungsdienstes, in das Zustellungsrecht, sowie in die Vermittlung grundlegender Rechtskenntnisse, Grundzüge der Psychologie, Gerichtsorganisation, Gesundheitsfürsorge, sowie in die Eigen- und Fremdsicherung. Des Weiteren erhält man einen Einblick über Schuss- und Schlagwaffen, sowie über die Mobiliarzwangsvollstreckung.
Die 5-monatige praktische Ausbildung kann bei Gerichten, Staatsanwaltschaften, Polizeidienststellen und Justizvollzugsanstalten absolviert werden.
Hierbei erhält man Einblicke in den alltäglichen Ablauf und übernimmt Aufgaben wie den Posteingang und -ausgang, Übermittlung von Nachrichten, sowie die Zustellung und Auslieferung von Schriftstücken. Ferner begleitet man die Gefangenen zu Gericht und beobachtet diese.
Am Ende der Ausbildung ist eine schriftliche Arbeit anzufertigen die Inhalte aus den Bereichen des Boten-, Sitzungs-, Vorführungs-, Sicherheits- und Ordnungsdienstes, Zustellungsrecht oder Gerichtsorganisation enthalten sollte.
Wie ist der voraussichtliche Verdienst einer Justizwachtmeisterin bzw. eines Justizwachtmeisters?
Während der Ausbildung beträgt der monatliche Anwärtergrundbetrag in Laufbahnen des einfachen Dienstes 794 € brutto.
Als ausgelernte(r) Justizwachtmeister(in) verdient man durchschnittlich 1668 €- 2063 € brutto.