Neben dem Studium an einer staatlichen Hochschule besteht weiterhin die Möglichkeit eines Studiums an einer privaten Hochschule.

Wodurch unterscheidet sich die private Hochschule von der staatlichen Hochschule?

Der Unterschied einer privaten Hochschule und einer staatlichen Hochschule besteht einerseits in den Bewerbungskriterien, andererseits auch in den teils erheblichen Studiengebühren. Im Bewerbungsverfahren wird der Abiturdurchschnitt lediglich als eines von vielen Kriterien herangezogen. So spielen etwa Gespräche und Gruppenaktivitäten an besonderen Auswahltagen eine wichtige Rolle. Des Weiteren muss man oftmals einen Sprachtest absolvieren. Die Entscheidung, ob ein Bewerber aufgenommen wird, treffen anschließend die beteiligten Gutachter in einem gemeinsamen Beratungsgespräch. Durch die Tests wollen die Hochschulen auch die Lernbereitschaft und das Interesse der Bewerber für den gewählten Studiengang testen. Durch diese Form der Bewerbung ist es auch Schülern mit einem niedrigeren Abiturdurchschnitt möglich, ein Studium ohne Wartesemester zu beginnen.

  • Die Zahl der privaten Hochschulen nimmt stetig zu. Mittlerweile gibt es in Deutschland rund 70 private Hochschulen.

Welche Vorteile hat die private Hochschule?

Auf Grund der Einnahmen durch die ständig steigende Nachfrage an einem privaten Hochschulstudium ist es den privaten Hochschulen jedoch möglich, ihr Lehrangebot immer weiter auszubauen. Ferner können private Hochschulen die Qualität im Bereich von Professoren und Ausstattung durch die Einnahmen oft höher gestalten, als staatliche Einrichtungen. In einigen privaten Hochschulen halten Persönlichkeiten aus der Praxis Vorlesungen und geben den Studenten so einen guten Einblick in die Praxis, welcher an staatlichen Hochschulen oftmals fehlt.

Hinzu kommt, dass private Hochschulen meist kleiner sind, als staatliche Hochschulen oder Universitäten und somit oft ein familiäres Umfeld herrscht und intensiver gearbeitet werden kann. Auf Grund der Selbstverwaltung der privaten Hochschulen sind Computerräume und Bibliotheken oft 24 Stunden an jedem Tag der Woche geöffnet.

Der wahrscheinlich größte Vorteil eines Studiums an einer privaten Hochschule ist der schnelle Berufseinstieg. Dieser wird von den privaten Hochschulen dadurch erreicht, dass ihr möglichst früh durch Praktika oder ähnliches Kontakte zu Unternehmen knüpfen könnt. Die privaten Hochschulen stehen meist in engem Kontakt zu Unternehmen, wodurch ein engerer Bezug zur Praxis besteht. Vor allem Wirtschaftswissenschaftlern von privaten Hochschulen gelingt der Einstieg in das Berufsleben schnell.

Welche Nachteile hat die private Hochschule?

Der Nachteil an einem Studium an einer privaten Hochschule sind natürlich die Kosten. Zu den Kosten für das Studium kommt, dass manche Finanzierungen, wie beispielsweise das BAföG, nur ausnahmsweise für ein privates Hochschulstudium gewährt werden. Die Kosten für ein Studium an einer privaten Hochschule übersteigen die Studiengebühren der Länder für staatliche Hochschulen bei weitem. Die Studiengebühren können beispielsweise für ein Medizinstudium insgesamt 31.000 € betragen. Solltet ihr vorhaben, ein Auslandssemester oder ähnliches in das Studium einzubringen, erhöhen sich die Kosten für euch. Wie die Kosten und die Finanzierung an den einzelnen Hochschulen geregelt sind, könnt ihr auf den Webseiten in Erfahrung bringen. Viele private Hochschulen bieten Stipendien für die Studenten an. Informiert euch, ob diese für eure Finanzierung des Studiums in Frage kommen könnten.

Achtet auf die Akkreditierung!

Habt ihr eine private Hochschule gefunden, die euch interessiert, achtet darauf, dass die Studiengänge akkreditiert sind. Diese Akkreditierung ist ein Qualitätssiegel, das im Auftrag des Akkreditierungsrats vergeben wird und euch so zusichert, dass die private Hochschule staatlich anerkannt ist.

Kann man ein Studium an einer privaten Hochschule empfehlen?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Studium an einer privaten Hochschule den Studenten vor allem gute Studienbedingungen und einen hohen Komfort bietet. Solltet ihr über eine hohe Lernbereitschaft und Zielstrebigkeit und das nötige Kleingeld verfügen, ist das Studium an einer privaten Hochschule eine gute Alternative zu dem Studium an einer staatlichen Hochschule. Die hohen Anforderungen, die an die Studenten gestellt werden, könnten sich durch den späteren Berufserfolg rentieren.