Einleitung: Das ist das Studium der Wirtschaftschemie

Die Wirtschaftschemie ist eine wissenschaftliche Disziplin, die die Wirtschaftswissenschaften „BWL und VWL“ sowie die Chemie als reine Naturwissenschaft miteinander kombiniert.

Dieser Studiengang wurde mit der Zielstellung geschaffen, den Absolventen und Absolventinnen eines Chemiestudiums, die von vornherein kein Interesse an einer „bloßen“ Forschungstätigkeit haben, den Einstieg in die wirtschaftlich geprägte Industrie zu erleichtern. So bleiben beiden Parteien langwierige und kostspielige Weiterbildungsmaßnahmen erspart und ein effizientes Arbeiten in den Unternehmen mit Beginn des ersten Arbeitstages kann sichergestellt werden.

Zugangsvoraussetzungen

Den Studiengang Wirtschaftschemie kann man an Hochschulen mit dem Abitur (allgemeine Hochschulreife) oder der fachgebundenen Hochschulreife belegen.

An Fachhochschulen ist das Studium mit dem Fachabitur (Fachhochschulreife) möglich. Weitere Infos dazu findet ihr hier.

Aufbau des Studiums

Der Studiengang „Wirtschaftschemie“ ist an Universitäten und Fachhochschulen zu finden. Dort wird er als Bachelor-, Master- oder Diplomstudiengang  angeboten. Der Diplomstudiengang ist jedoch nur noch sehr selten anzutreffen. Er unterscheidet sich zum Bachelorstudiengang dahingehend, dass die Studierenden erst ab dem Hauptstudium (etwa ab dem 4 Semester) mit den Inhalten der Wirtschaftswissenschaften konfrontiert werden und nicht wie beim Bachelor schon mit Beginn des Studiums. Die Regelstudienzeit beträgt beim Bachelor 7 Semester.

Praktika im Studium

Die Studenten und Studentinnen des Studienganges „Wirtschaftschemie“ müssen in der Regel eine praktische Tätigkeit im Bereich der anorganischen und organischen Chemie, physikalischen Chemie und der Wirtschaft nachweisen. Das Praktikum im wirtschaftlichen Sektor beträgt etwa 3 Monate. Detaillierte Informationen bezüglich eines Vorpraktikums und weiterer Anforderungen findet man bei den Studienberatungen der favorisierten Universität oder Fachhochschule.

Inhalt des Studiums

Im ersten Semester lernen die Studenten und Studentinnen zunächst die chemischen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen ihres Studienganges kennen. So besuchen sie beispielsweise Vorlesungen zu Themen wie „Anorganische Chemie“, „Mathematik“,  „Physik“,  „BWL für Naturwissenschaftler und Ingenieure“, oder „Buchführung und Abschluss“. Im  zweiten Semester werden einige Kenntnisse vertieft, es kommen aber auch neue hinzu, wie beispielsweise „Gefahrstoffe“ oder „chemisches Gleichgewicht“. Zudem lernen die Studierenden die organische Chemie und die Chemie der Metalle kennen. Das dritte Semester bietet nun endlich die Möglichkeit auch Inhalte der Volkswirtschaftlehre zu erschließen. Des Weiteren werden ihnen Module wie „Struktur der Materie“ auf dem Gebiet der physikalischen Chemie zur Verfügung gestellt. Im weiteren Verlauf ihres Studiums befassen sich die Studenten und Studentinnen schließlich mit weiteren spannenden Fragestellungen im wirtschaftlichen und chemischen Bereich. Sie haben nun die Möglichkeit Wahlmodule zu belegen, diese können sich auch mit der Biochemie auseinander setzen. Darüber hinaus beschäftigen sie sich mit dem sogenannten „Controlling“, „Finance and Accounting oder der Statistik. Außerdem müssen die Studierenden überzeugende Kenntnisse in der englischen Sprache nachweisen können, um einen Abschluss zu erhalten. Je nach gewählter Einrichtung können auch noch weitere Zusatzqualifikationen auf sie zu kommen.

Perspektiven/ Berufsfelder/ Zukunftsausblick

Die größte Anzahl der Absolventen und Absolventinnen eines Wirtschaftschemiestudiums arbeitet bei Unternehmen der pharmazeutischen und chemischen Industrie. Dort befassen sie sich beispielsweise mit der Produktion von Klebstoff, Waschmitteln oder Brandschutzmitteln. Darüber hinaus können sie aber auch eine Anstellung bei chemischen Untersuchungsämtern erhalten. Weitere Betätigungsfelder finden sich auf dem Gebiet des Umwelt- und Verbraucherschutzes. Zudem können sie als Sachverständige bei den unterschiedlichsten Einrichtungen tätig werden. Aber auch der Weg in die Forschung und Lehre bleibt ihnen nicht verschlossen.