Einleitung: Das ist das Studium der Werkstoffkunde

Die Werkstoffkunde gehört in die große Gruppe der Ingenieurswissenschaften und befasst sich mit allen möglichen Aspekten, die die  sogenannten  „Werkstoffe“  betreffen. Als Werkstoffe werden jene Stoffe bezeichnet, die für die Fertigung von Geräten, Maschinen oder Werkzeugen benötigt werden.

Beispielsweise analysiert die Werkstoffkunde  die Entstehungsprozesse besagter Materialen oder schaut inwieweit diese weiterverarbeitet werden. Die Werkstoffkunde sollte nicht mit der Materialwissenschaft verwechselt werden, da die Materialwissenschaft ein umfangsreicheres Anwendungsgebiet bzw. Betrachtungsfeld aufweist. Die Werkstoffkunde bildet nur eine Teildisziplin der Materialwissenschaft. Synonyme für die Werkstoffkunde sind beispielsweise Werkstofftechnik oder Werkstoffwissenschaft. Die Werkstoffkunde  spielt auch innerhalb von anderen wissenschaftlichen Disziplinen eine entscheidende Rolle wie beispielsweise im Maschinenbau, in der ChemiePhysikVerfahrenstechnik oder Elektrotechnik.

Zugangsvoraussetzungen

Den Studiengang Werkstoffkunde kann man an Hochschulen mit dem Abitur (allgemeine Hochschulreife) oder der fachgebundenen Hochschulreife belegen.

An Fachhochschulen ist das Studium mit dem Fachabitur (Fachhochschulreife) möglich. Weitere Infos dazu findet ihr hier.

Aufbau des Studiums

Der Studiengang Werkstoffkunde wird an Fachhochschulen und Universitäten angeboten. Neben dem Bachelorabschluss, der nach einem Studium von 3 Jahren verliehen wird, existiert auch die Möglichkeit eines Masterstudienganges, dieser ist in der Regel nach einem Jahr beendet.

Praktika im Studium

Können die Bewerber und Bewerberinnen keine abgeschlossene Berufsausbildung in dem Bereich „Werkstoffkunde“ nachweisen, müssen sie meist ein Vorpraktikum von 12 Wochen absolvieren. Dies dient dazu erste Einblicke ins spätere Berufsleben zu ermöglichen und mehr Verständnis für die theoretischen Inhalte des Studiums aufzubringen. Während des Studiums erfolgt die praktische Tätigkeit meist in Form eines integrierten Praxissemesters.

Inhalt des Studiums

Der Studiengang „Werkstoffkunde“ kann an Universitäten und Fachhochschulen besucht werden. In den ersten beiden Semestern lernen die Studierenden zunächst die wichtigsten Grundlagen kennen und vielleicht  auch lieben. Dazu beschäftigen sie sich beispielsweise ausführlich mit der Mathematik, Physik oder Chemie. Darüber hinaus werden ihnen bereits Inhalte der Werkstofftechnik erörtert. Auch die Thematik der Werkstoffprüfung wird schon behandelt. Zudem werden noch Vorlesungen zum Thema „Thermodynamik“ oder „Technische Mechanik“ angeboten. Im weiteren Verlauf des Studiums befassen  sich Studenten und Studentinnen noch mit vielen anderen Gebieten wie beispielsweise der Elektrotechnik, Kunststoffverarbeitung, Fertigungstechnik, physikalischen Werkstoffdiagnostik und vielen weiteren Bereichen.

Wie die meisten anderen Studiengänge ist auch das Studium der Werkstoffkunde um eine interdisziplinäre Gestaltung bemüht. So gehört es zum Beispiel im 5. Semester dazu, dass man sich mit der Betriebswirtschaftslehre auseinander setzt. Zudem kommen ab dem 5. Semester meist die Wahlpflichtmodule hinzu. Dies kann je nach gewünschter Einrichtung aber von einander abweichen, Als Wahlpflichtmodule kann man beispielsweise die Fächer „Biomaterialien“, „Steuerungs- und Regelungstechnik“, „Verbundwerkstoffe“ oder „3D-CAD“ belegen. Des Weiteren müssen die Studierenden die englische Sprache beherrschen. Darüber hinaus können noch weitere Soft Skills von ihnen verlangt werden.

Perspektiven/ Berufsfelder/ Zukunftsausblick

Die zukünftigen Werkstoffingenieure und Werkstoffingenieurinnen können eigentlich überall eingesetzt werden, wo die Industrie eine Rolle spielt. So arbeiten sie in den verschiedensten Industriebranchen, wie beispielsweise der  Nachrichten-, Energie-, Umwelt-, Medizin- oder Verkehrstechnik. Darüber hinaus finden sich auch Alternativen innerhalb der Denkmalpflege, des Leichtmetallbaus und  Maschinenbaus. Andere Industriezweige, wie der Erzbergbau, Kunststoff-, Baustoff- oder  Optische Industrie bieten den Absolventen und Absolventinnen außerdem viele Beschäftigungsmöglichkeiten an. Aber es muss ja nicht immer ganz so technisch gestaltet sein. So werden viele nach ihrem Abschluss auch im Bereich des Managements von großen Unternehmen tätig. Zudem stellt die Forschung und Lehre einen attraktiven Beruf dar. Auch einer Karriere im Öffentlichen Dienst steht nichts im Wege. So werden sie beispielsweise bei der Bundesanstalt für Materialprüfung tätig.