Einleitung: Das ist das Studium Verfahrenstechnik / Chemieingenieurswesen

Die Verfahrenstechnik bzw. das Chemieingenieurswesen entstand aus dem Zusammenwirken von Bereichen wie der technischen Physik, technischen und physikalischen Chemie, Mathematik und dem Maschinenbau.

Die Verfahrenstechnik wird im Allgemeinen als Wissenschaft der Stoffumwandlungstechnik beschrieben und ist eine Ingenieurswissenschaft. Sie befasst sich mit der Realisierung aller Prozesse, bei denen Stoffe in ihrer Art, Zusammensetzung und Eigenschaft verändert werden, sowohl auf technischer als auch wirtschaftlicher Ebene.

Zugangsvoraussetzungen

Den Studiengang Verfahrenstechnik kann man an Hochschulen mit dem Abitur (allgemeine Hochschulreife) oder der fachgebundenen Hochschulreife belegen.

An Fachhochschulen ist das Studium mit dem Fachabitur (Fachhochschulreife) möglich. Weitere Infos dazu findet ihr hier.

Aufbau des Studiums

Das Studium der Verfahrenstechnik kann an Universitäten und Fachhochschulen vorgenommen werden. Die Regelstudienzeit beträgt beim Abschluss “Bachelor of Science” sechs Semester. Wer sich dafür entscheidet ein anschließendes Masterstudium zu beginnen, verlängert seine Studienzeit um zwei Jahre.

Praktika im Studium

Die Fachhochschulen verlangen je nach beruflicher Vorbildung ein Vorpraktikum von unterschiedlicher Dauer. Während des Studiums durchlaufen die Studierenden Praxisphasen von verschiedener Anzahl und Dauer. An den Universitäten wird in der Regel eine praktische Tätigkeit von etwa 8 bis 14 Wochen erwartet. Es wird teilweise empfohlen diese vor Beginn des Studiums im Industriebereich abgeleistet zu haben.

Inhalt des Studiums

Teilgebiete der Verfahrenstechnik sind z.B. die Bioverfahrenstechnik, Thermische Verfahrenstechnik, Mechanische Verfahrenstechnik, Nanotechnologie und Chemische Verfahrenstechnik. Da selbst diese Teilgebiete noch sehr komplex gehalten sind, haben sie sich im Laufe der Zeit zu eigenständigen Studiengängen entwickelt. Eine große Rolle innerhalb der Verfahrenstechnik spielt auch der Anlagenbau. Er steht für die Umsetzung der geplanten und entwickelten  Anlagen während des verfahrenstechnischen Ingenieursprozesses. Die Verfahrenstechnik weist somit eine erhebliche Verbindung zum Maschinenbau auf. Das Chemieingenieurswesen hingegen beschäftigt sich überwiegend mit biologischen, physikalischen und chemischen Prozessen und betrachtet die Stoffumwandlung an sich und nicht ihrer Gestaltung. Beispielsweise analysiert sie die Umwandlung von Zucker zu Alkohol.

Ein Anwendungsgebiet des Chemieingenieurswesens ist z.B. der Umweltschutz. Zu Beginn des Studiums werden den Studenten und Studentinnen zunächst Grundlagen in den Themengebieten wie Höhere Mathematik, Biologie, Werkstoff- und Kunststoffkunde oder Informationstechnik vermittelt. Des Weiteren erhalten sie einen Einblick in die verfahrenstechnische Produktion. Beispielsweise werden sie in Fächern wie Wärme- und Stoffübertragung, Prozessdynamik und Regelung oder Technische Chemie unterrichtet. In den höheren Semestern erfolgt schließlich die Schwerpunktsetzung, wobei man sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert, wie zum Beispiel auf Umwelt- und Biotechnik oder Textilchemie. Je nach schulischer Einrichtung gestalten sich die Angebote sehr unterschiedlich. Das Studium kann in ein Grund- und Hauptstudium eingeteilt sein. Beide Studiengänge können auch als ein gemeinsamer Studiengang angeboten werden, da sie oft nur schwer voneinander getrennt werden können.

Perspektiven/ Berufsfelder/ Zukunftsausblick

Die Absolventen und Absolventinnen der Studiengänge Verfahrenstechnik und Chemieingenieurswesen machen sich teilweise nach Abschluss des Studiums selbstständig und arbeiten in Sachverständigen- und Ingenieurbüros. Aber auch die Unternehmen, die sich mit verfahrenstechnischen Anlagen beschäftigen wie z.B. die Baustoff- und Holzindustrie, Nahrungs- und Genussmittelindustrie oder die Eisen- und Stahlindustrie bieten attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten. Ein weiterer Tätigkeitszweig ist die Anstellung bei Unternehmen, die für die Planung, Herstellung und Montage von verfahrenstechnischen Anlagen und Maschinen verantwortlich sind. Weitere Einsatzgebiete sind beispielsweise Überwachungs- und Genehmigungsbehörden.

Erfahrungsbericht zum Studiengang Energie- und Verfahrenstechnik

von Tim S., TU Berlin

Was ist Energie- und Verfahrenstechnik?

Energie und Stoff sind die zentralen Themen des Studiengangs, wobei es hauptsächlich um die Umwandlung und den Transport derer geht. Weiterlesen…