Einleitung: Das ist das Studium Geodäsie / Geoinformation

Der Studiengang „Geodäsie und Geoinformation“ lässt sich in die Fächergruppe der Ingenieurswissenschaften einordnen.

Die Geodäsie ist auch unter der Bezeichnung „Vermessungswesen“  bekannt und befasst sich mit der Berechnung der Erdoberfläche oder deren Einzelteile. Unter dem Vorgang der Berechnung versteht man dabei das Ausmessen bzw. Darstellen der Erdfigur. Im Laufe der Zeit entfernte sich die Geodäsie von der klassischen Variante des Ausmessens. Heutzutage könnte man vielmehr behaupten, dass die Erde beobachtet und nicht nur vermessen wird. Dies lässt sich schon anhand der modernisierten Gerätschaften erkennen, wie beispielweise der Satellitentechnologie, die nun verwendet werden. Unter der „Geoinformation“ versteht man diejenigen Daten, die Aufschluss über geografische Ereignisse geben, die mittelbar oder unmittelbar mit der Erde in Zusammenhang stehen. Wichtige Hilfswissenschaften für den Studiengang sind die Mathematik, Geophysik und Astronomie.

Zugangsvoraussetzungen

Den Studiengang Geodäsie kann man an Hochschulen mit dem Abitur (allgemeine Hochschulreife) belegen.

Aufbau des Studiums

Ein Studium der Geodäsie und Geoinformation ist nur an Universitäten möglich. Beide Wissenschaften getrennt können jedoch auch an einer Fachhochschule belegt werden. Es wird als Bachelor- oder Masterstudiengang angeboten, wobei die Regelstudienzeit beim Bachelor 6 Semester beträgt und eine Gliederung in ein Grund- und Hauptstudium aufweisen kann.

Praktika im Studium Geodäsie / Geoinformation

In der Regel wird von den Studierenden eine praktische Tätigkeit von 9 Wochen bis Ende des sechsten Semesters verlangt. Diese kann in allen Einrichtungen und Unternehmen verübt werden, die sich als geeignet erweisen, ihnen praktische Kenntnisse  auf dem Gebiet der Geodäsie und Geoinformation zu vermitteln. Die 9 Wochen müssen nicht zusammenhängt absolviert werden. Ein Vorpraktikum ist oftmals nicht von Nöten, jedoch erwünscht.

Inhalt des Studiums

Als Grundstudium werden die ersten beiden Semester bezeichnet. Hier lernen die Studierenden die höhere Mathematik kennen, befassen sich mit physikalischen Grundlagen und der Vermessungskunde, beschäftigen sich mit den Grundzügen der Informatik oder nehmen an Vorlesungen zum Thema „Computergrafik“ teil. Darüber hinaus setzen sie sich auch mit rechtlichen Problematiken auseinander. Das Hauptstudium vermittelt den Studierenden vertiefende Kenntnisse zur Geodäsie und Geoinformation. So befassen sie sich beispielsweise mit der digitalen Bildverarbeitung, den Bezugssystemen, der Fotogrammatik, der Erdmessung, der Satellitengeodäsie, Ingenieurbaukunde, Landesvermessung, Grundstückvermittlung, Bodenordnung und Landentwicklung, dem hybriden Messverfahren oder der Kartografie. Die Studenten und Studentinnen setzen sich aber auch mit Inhalten der Betriebswirtschaftslehre auseinander. Zudem lernen sie Bereiche der Geologie und Geoinformatik kennen.

Perspektiven/ Berufsfelder/ Zukunftsausblick

Die späteren Geodäten werden vorzugsweise im öffentlichen Dienst eingesetzt. Hier arbeiten sie für Vermessungsämter und Vermessungsverwaltungen oder Ministerien von Bund und Ländern. Aber auch bei Softwareunternehmen werden ihre Fähigkeiten und ihr Fachwissen benötigt. Sogar Banken und Versicherungen nehmen ihre Dienste in Anspruch. Zudem finden sie Beschäftigungsmöglichkeiten bei Energieversorgern, der Automobilindustrie oder Wohnungsbaugesellschaften. Sie können aber auch als Freiberufler tätig werden. Des Weiteren stellt die Forschung und Lehre attraktive Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung.