Einleitung: Das ist das Uralistikstudium

Die Uralistik zählt wie die Japanologie, Sinologie, Ägyptologie, Anglistik oder Niederlandistik zu der umfangreichen Fächergruppe der neueren Philologien.

Sie wird häufig auch als „Finnougristik“ bezeichnet. Zum Forschungsschwerpunkt dieser wissenschaftlichen Disziplin gehören alle Literaturen und Sprachen derjenigen  Länder, die nichts mit den indogermanischen Sprachen zu tun haben wie beispielsweise Finnland, Estland oder Ungarn. Aber auch die Kultur und Sprache von kleineren russischen Völkern spielen bei der Uralistik eine Rolle. Deswegen finden sich auch Einflüsse der Samojedistik in dieser Wissenschaft wieder.

Zugangsvoraussetzungen

Den Studiengang Uralistik kann man an Hochschulen mit dem Abitur (allgemeine Hochschulreife) belegen.

Aufbau des Studiums

Das Studium der Uralistik kann an Universitäten vorgenommen werden. Die Regelstudienzeit beträgt beim Abschluss “Bachelor of Science” sechs Semester.

Praktika während des Studiums der Uralistik

Von den Studierenden eines Philologiestudiums wird in der Regel verlangt, dass sie mindestens ein Semester im Ausland verbringen. Genaue Informationen zum Thema „Praktikum“ erhalten die Interessenten und Interessentinnen bei den Studienberatungen der favorisierten Einrichtung.

Inhalt des Uralistikstudiums

Wie bei allen Philologien stehen neben dem Erwerb der Sprache/Sprachen auch andere wichtige Inhalte im Vordergrund. Dies zeigt einen wesentlichen Unterschied zum Studiengang „Dolmetschen und Übersetzen“, welcher „lediglich“ daran interessiert ist, dass seine Absolventen die gewählte Sprache in Schrift und Wort perfekt beherrschen. Das ist natürlich auch ein Ziel eines Philologiestudiums, aber hier schaut man noch über den Tellerrand hinaus und befasst sich darüber hinaus mit der Kultur, Politik, Landeskunde oder Geschichte. In den ersten beiden Semestern lernen die Studierenden zunächst die wesentlichen Grundzüge der Sprache kennen. Sie beschäftigen sich also beispielweise mit der Phonetik und Phonologie. Des Weiteren werden sie in die Finnougristik eingeführt und setzen sich intensiver mit einer bestimmten Sprache (z.B. Finnisch)undder Landeskunde auseinander.

Im zweiten Studienjahr erlernen die Studenten und Studentinnen noch eine weitere Sprache (z.B. Ungarisch), befassen sich  mit der Morphologie und tauchen in den Komplex der Literaturwissenschaft ein. Das letzte Studienjahr behandelt schließlich die Module „Sprachbedeutung und Sprachgebrauch“ und  „ Soziolinguistik und Ethnographie“. Außerdem werden den Studierenden bestimmte Wahlfächer angeboten, die je nach Universität verschieden sein können. Das letzte Semester dient meist der Vorbereitung der Bachelorarbeit bzw. ihrer Anfertigung. Auch dieser Studiengang verlangt von den Studenten und Studentinnen, dass sie sich über die Jahre hinweg bestimmte Schlüsselqualifikationen aneignen.

Perspektiven/ Berufsfelder/ Zukunftsausblick

Die beruflichen Aussichten eines Absolventen bzw. einer Absolventin des Studienganges „Uralistik“  halten sich häufig in Grenzen. Höhere Chancen auf eine spätere Tätigkeit haben diejenigen, die noch ein weiteres Fach studieren, wie beispielsweise BWLVWL usw., denn so können sie auch im wirtschaftlichen Bereich tätig werden. Ansonsten bieten sich für die zukünftigen Philologen und Philologinnen noch Beschäftigungsmöglichkeiten bei Bibliotheken, Museen oder internationalen Kulturorganisationen. Aber auch im Bereich der Erwachsenenbildung, des Journalismus, der Medien oder Öffentlichkeitsarbeit finden sich immer wieder Angebote. Zuletzt können sie als Übersetzer oder Übersetzerin arbeiten.