Einleitung: Das ist das Studium Judaistik / Jüdische Studien
Die Studiengänge „Judaistik“ und „Jüdische Studien“ sind in das wissenschaftliche Gebiet der Sprach- und Kulturwissenschaften einzuordnen, da sie beide das Judentum mit all seinen Aspekten erforschen.
Dazu gehören beispielsweise die Geschichte, Kultur und Religion des Jüdischen Volkes. Ihren Ursprung haben die Judaistik und Jüdischen Studien in der sogenannten „Wissenschaft des Judentums“, welche sich im 19. Jahrhundert in Deutschland etablierte. Ähnlich wie bei dem Studiengang „Religionswissenschaft“ bemühen sich die Judaistik und Jüdischen Studien darum, eine neutrale Betrachtungsweise zum Judentum einzunehmen und sich nicht von den religiösen Lehren allein leiten zu lassen.
Zugangsvoraussetzungen
Den Studiengang Judaistik kann man an Hochschulen mit dem Abitur (allgemeine Hochschulreife) belegen.
Aufbau des Studiums
Studenten und Studentinnen haben die Möglichkeit das Studium der Judaistik und Jüdischen Studien an Universitäten und anderen Hochschulen zu absolvieren. In der Regel wird das Studium als Bachelorstudiengang angeboten, welcher aber von Universität zu Universität unterschiedlich gestaltet ist. Die Regelstudienzeit beträgt beim Abschluss “Bachelor of Science” sechs Semester. Wer sich dafür entscheidet ein anschließendes Masterstudium zu beginnen, verlängert seine Studienzeit um zwei Jahre.
Praktika im Studium Judaistik
Über die Dauer und Anzahl der Praktika, welche vor Beginn und während des Studiums zu leisten sind, informiert man sich am besten bei der favorisierten schulischen Einrichtung vor Ort.
Inhalt des Studiums
Da das wissenschaftliche Arbeiten mit historischen Quellen einen wesentlichen Bestandteil des Judaistikstudiums und der Judischen Studien ausmacht, erhalten die Studierenden zunächst eine umfangreiche Sprachausbildung. Ob der Student oder die Studentin einen Abschluss in Judenspanisch, ein Jiddicum oder ein Aramaicum zu absolvieren haben, hängt von der Universität ab. Das Hebraicum ist aber auf jeden Fall an allen schulischen Einrichtungen eine Pflichtveranstaltung. Zudem besuchen die Studierenden Vorlesungen zu den Thematiken „Bibel und ihre jüdische Auslegung“, „Halacha und Liturgie“ und „rabbinische Literatur“. Des Weiteren werden ihnen Module wie hebräische Sprachwissenschaft und Literatur, deutsch-jüdische Literatur und Kultur, Geisteswissenschaft und jüdische Philosophie oder Geschichte des jüdischen Volkes angeboten. Je nach Institution können noch andere Ergänzungsfächer wie jüdische Kunst zur Auswahl stehen.
Perspektiven/ Berufsfelder/ Zukunftsausblick
Bei einem erfolgreichen Abschluss der Studiengänge „Judaistik“ und „Jüdische Studien“ hat man die Möglichkeit bei Museen, Archiven, Verlagen oder in den Medien tätig zu werden. Darüber hinaus finden sich Arbeitsplätze im Bereich der Forschung und Lehre an Universitäten. Zudem haben die Studierenden die Option einen Studiengang mit angeschlossener Kantoren-, Rabbiner- und Religionslehrer-Ausbildung zu beginnen. Dies erfordert jedoch eine Religionszugehörigkeit zum Judentum.