Einleitung: Das ist das Studium Ägyptologie
Die Ägyptologie ist ein Teilgebiet der „Orientalistik“ und zählt infolgedessen zur größten Gruppe der neueren Philologien des außereuropäischen Raumes. Sie ist eine Wissenschaft, die sich mit der Hochkultur des alten Ägyptens beschäftigt.
So betrachtet sie beispielsweise, wie sich das alltägliche Leben der Menschen gestaltete, erforscht die sprachlichen und wirtschaftlichen Strukturen, befasst sich mit den kulturellen und religiösen Gegebenheiten und analysiert die Geschichte und Kunst Ägyptens. Der Forschungszeitraum bewegt sich dabei in einem festabgesteckten Rahmen. So beginnt man mit dem Jahr 5000 v. Chr. und endet im Jahr 400 n. Chr. Die Geschichte der Ägyptologie beginnt zur Zeit der Renaissance, als die Menschen die Antike für sich wiederentdecken und somit auch erste wissenschaftliche Arbeiten betreffend der ägyptischen Kultur ergestellt und erste Versuche zur Entzifferung von Hieroglyphen unternommen werden. Der deutsche Sprachenforscher und Bibliothekar Karl Richard Lepsius etablierte die Ägyptologie schließlich in Deutschland. Im Gegensatz zu anderen Staaten ist der Studiengang „Ägyptologie“ in Deutschland verstärkt sprachwissenschaftlich angehaucht, weshalb der kulturelle Aspekt hinter den sprachlichen zurücktritt und es in erster Linie auf das Erlernen und Beherrschen der ägyptischen Sprach- und Schriftformen ankommt.
Inhalt des Studiums
Bereits in den Anfangssemestern müssen sich die Studierenden mit dem Erlernen der ägyptischen Sprach- und Schriftformen befassen. Hierzu zählen Demotisch und Koptisch, als Sprachstufen mit ihrer eigenen Schrift, und Hieroglyphen und Hieratisch, die die Sprachformen „Mittelägyptisch“, „Neuägyptisch“ und „Altägyptisch“ enthalten. Darüber hinaus bekommen die Studenten und Studentinnen Inhalte aus dem geschichtlichen, kulturellen und archäologischen Gebiet vermittelt. In den höheren Semestern liegt die Hauptaufgabe der Studierenden auf dem wissenschaftlichen Arbeiten. Beispielsweise interpretieren, analysieren und erörtern sie Quellen aus den verschiedensten Bereichen, z.B. Inschriften von Gräbern, religiöse Schriften oder Hymnen. Außerdem erwerben sie sogenannte Schlüsselqualifikationen im Verlauf ihres Studiums und können sich durch die Wahl von unterschiedlichen Pflichtfächern auf einen bestimmten Komplex spezialisieren.
Perspektiven/ Berufsfelder/ Zukunftsausblick
Neben dem archäologischen „Buddeln“ in der Wüste können die Absolventen und Absolventinnen natürlich auch andere Tätigkeiten verrichten. So arbeiten sie beispielsweise in Museen oder Bibliotheken. Darüber hinaus können sie auch an Universitäten eingesetzt werden. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich bei anderen wissenschaftlichen Institutionen der Forschung und Lehre.
Zugangsvoraussetzungen
Der Studiengang „Ägyptologie“ kann nur mit dem Abitur (allgemeine Hochschulreife) Universitäten belegt werden. Die Bewerber müssen oft über sehr gute Kenntnisse in der englischen und französischen Sprache verfügen. Zudem verlangen einige Universitäten, dass die die Bewerber ein sogenanntes „Graecum“ nachweisen können.
Praktika im Studium Ägyptologie
Die Praxisphasen sind von Universität zu Universität anders gestaltet. Oftmals werden aber Auslandssemester von den Studierenden in Ägypten verlangt. Anforderungen betreffend eines Vorpraktikums bestehen in der Regel nicht. Detaillierte Informationen dazu erhält man bei der Studienberatung der gewünschten Universität.