Computerlinguistik

Einleitung: Das ist das Studium Computerlinguistik

Die Computerlinguistik wird auch unter der Bezeichnung „Linguistische Datenverarbeitung“ oder „Maschinelle Sprachverarbeitung“ geführt. Dies liegt unter anderem daran, dass so die technische Komponente verstärkt hervorgehoben werden soll. Denn eigentlich zählt die Computerlinguistik zu den Sprachwissenschaften.

Ihr Forschungsschwerpunkt richtet sich darauf, die natürlich gesprochene Sprache des menschlichen Individuums in Computersystemen darzustellen und ihr so einen Algorithmus auf den Leib zu schneidern. Aber warum ist die Computerlinguistik überhaupt von Nöten? Einer die wichtigsten Gründe für ihre Daseinsberechtigung besteht daran, dass sie als Hilfestellung für die Sprachwissenschaft gedacht ist.  Dabei bedient sie sich geschickt auch anderen wissenschaftlichen Disziplinen wie beispielsweise der Informatik, Linguistik oder Informationswissenschaft, aber auch der Psychologie. Die Computerlinguistik wurde erstmalig als eigenständiger Studiengang an der Universität in Saarbrücken angeboten.

Zugangsvoraussetzungen

Den Studiengang Computerlinguistik kann man an Hochschulen mit dem Abitur (allgemeine Hochschulreife) belegen.

Aufbau des Studiums

Die Tatsache, dass die Computerlinguistik zu der  Fächergruppe der Sprachwissenschaften gezählt werden kann, lässt den Schluss zu, dass sie in Deutschland nur an Universitäten angeboten wird. Die Regelstudienzeit des Bachelorstudienganges beträgt 6 Semester. Die Computerlinguistik ist aber auch als Masterstudiengang an den Universitäten zu finden.

Praktika im Studium Computerlinguistik

Die Studierenden  müssen ein Praktikum von 6 bis 8 Wochen nachweisen. Dieses wird innerhalb der vorlesungsfreien Zeit in einer Einrichtung absolviert, die sich für die Vermittlung von Inhalten aus dem Bereich der Computerlinguistik als geeignet erweist. Über eventuelle praktische Tätigkeiten vor Studienbeginn informiert man sich am besten bei der favorisierten Universität vor Ort. Hier geben die kompetenten Fachkräfte der Studienberatung dem Interessenten gerne Antworten auf seine Frage.

Inhalt des Studiums

Im Verlauf des Studiums werden sich die Studenten und Studentinnen mit drei großen Bereichen auseinander setzen. Dort wird ihnen das linguistische, informatische  und computerlinguistische Basiswissen erörtert. Daraus lassen sich verschiedene Studienschwerpunkte ableiten, die je nach gewünschter Einrichtung verschieden gewichtet sein können. Zunächst soll auf das Teilgebiet der „Angewandten Computerlinguistik“ eingegangen werden. Hier befassen sich die Studierenden beispielsweise mit der Phonetik, den Frage-Antwort-Systemen, der künstlichen Intelligenz, den Dialogsystemen, der Informationsextraktion oder dem Natural Language Unterstanding. Wenn man sich mit der „Angewandten“ Computerlinguistik befasst, soll natürlich auch nicht die theoretische zu kurz kommen. In diesem Teilbereich lernen sie unter anderem das Inferenzverfahren,  die Methoden der statistischen und algorithmischen Sprachverarbeitung sowie linguistische Repräsentationsformalismen kennen. Zudem wird auf die Automaten- und Graphentheorie eingegangen. Die letzten Teilgebiete des Studiums betreffen die reine Linguistik. Hier werden die Studierenden mit Modulen wie „Linguistische Grammatiktheorien“, „Korpuslinguistik“, „Sprachlernsysteme“, „Induktion“ oder „Kognitive Linguistik“ konfrontiert. Des Weiteren müssen sie während des Studiums noch zusätzliche Schlüsselqualifikationen erwerben. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Vermittlungstechniken, Logisch-Mathematisches Denken oder Präsentationstechniken. Auch die Fremdsprachen spielen in dem Studium eine entscheidende Rolle, vor allem sollten die Studenten und Studentinnen sehr gute Kenntnisse in der englischen Sprache vorweisen können. Oftmals wird noch eine weitere Fremdsprache verlangt.

Perspektiven/ Berufsfelder/ Zukunftsausblick

Die zukünftigen Computerlinguisten und Computerlinguistinnen werden vorrangig in zwei großen Bereichen tätig. Dabei handelt es sich um die Industrie und die Forschung. Innerhalb der Industrie arbeiten sie zum Beispiel bei Software-Unternehmen oder solchen, die sich mit der Entwicklung von Suchmaschinen befassen. Aber auch die sogenannten „Zulieferfirmen“ für Softwareunternehmen stellen den Absolventen und Absolventinnen attraktive Arbeitsangebote in Aussicht, denn die Nachfrage nach qualifiziertem Fachpersonal in diesem Sektor steigt stetig. Den anderen Beschäftigungszweig bildet die Forschung und Lehre, vor allem aber die Tätigkeit an einer Universität. Hier sind Arbeitsplätze jedoch nicht in so großer Anzahl vorhanden wie dies in der Industriebranche der Fall ist. So gestaltet sich das Angebot an Professuren beispielsweise recht sparrig. Darüber hinaus können sie auch bei Übersetzungsbüros eingesetzt werden.