Tiermedizin

Einleitung: Das ist das Tiermedizinstudium

Die Tiermedizin wird oft auch als Veterinärmedizin oder Tierheilkunde bezeichnet und kann in die Fächergruppe Medizin/ Gesundheitswesen eingeordnet werden.

Inhaltsschwerpunkt des Medizinstudiums stellt die Beschäftigung mit den Erkrankungen von Tieren, ihrer Behandlung, Erforschung und Prävention dar. Dabei spielt vor allem der Schutz des Menschen vor diesen Erkrankungen eine entscheidende Rolle. Nicht nur das Tier selbst als Überträger von Krankheiten (z.B. BSE, Tollwut) steht im Mittelpunkt der Betrachtung, sondern auch die aus Tieren hergestellten Lebensmittel.

Zugangsvoraussetzungen

Den Studiengang Tiermedizin kann man an Hochschulen mit dem Abitur (allgemeine Hochschulreife) belegen.

Für diejenigen, welche nicht den geforderten NC vorweisen können, kann vielleicht die Studienplatzklage oder eine private Hochschule weiterhelfen.

Aufbau des Studiums

Das Studium der Tiermedizin kann an Universitäten vorgenommen werden. Die Regelstudienzeit beträgt beim Abschluss “Bachelor of Science” sechs Semester. Wer sich dafür entscheidet ein anschließendes Masterstudium zu beginnen, verlängert seine Studienzeit um zwei Jahre.

Praktika im Tiermedizinstudium

Innerhalb des Studiums haben die Studenten eine praktische Tätigkeit von 150 Stunden in einer Tierklinik oder einer tierärztlichen Praxis abzulegen. Des Weiteren müssen sie 70 Stunden in der Landwirtschaft, Tierzucht und Tierhaltung gearbeitet haben. Hinzu kommen noch 75 Stunden in der Hygienekontrolle und Lebensmittelüberwachung, 100 Stunden  praktische Tätigkeit in einer Schlachttier- und Fleischuntersuchung sowie 75 Stunden im öffentlichen Veterinärwesen. Abschließend ist nochmals ein Dienst in einer tierärztlichen Praxis oder in einer Tierklinik von 700 Stunden zu leisten.

Inhalt des Studiums

Das Studium der Tiermedizin unterteilt sich in ein vorklinisches und in ein klinisches Studium. Während des vorklinischen Studiums, welches sich über vier Semester erstreckt, besuchen die Studierenden Vorlesungen zu den Fachbereichen Anatomie, Botanik, Zoologie oder Embryologie. Des Weiteren werden ihnen Grundlagen im Gebiet der Physik, Chemie, Tierzucht, Genetik oder der Histologie vermittelt. Das klinische Studium beträgt sechs Semester und behandelt unter anderem Themenbereiche wie die Bakteriologie, Tierernährung, Tierhaltung und Tierhygiene oder  der allgemeinen Pathologie.

Hinzukommen auch andere Gebiete wie z.B. die Radiologie, Innere Medizin oder das Arznei- und Betäubungsmittelgesetz  werden angeschnitten. Wie die bei dem Studiengang Humanmedizin ist die Tiermedizin an eine Approbationsordnung gebunden. Diese legt fest, dass der naturwissenschaftliche Teil (Vorphysikum) der Tierärztlichen Vorprüfung bereits nach dem Abschluss des zweiten Semesters erfolgt. Das Physikum (anatomisch-physiologische Teil) muss nach dem vierten Semester bewältigt werden. Die endgültige Tierärztliche Prüfung ereignet sich schließlich in mehreren Abschnitten. Anschließend besteht die Möglichkeit eine Fortbildung zur Fachärztin bzw. zum Facharzt zu machen. Diese Qualifikation kann in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren erworben werden.

Perspektiven/ Berufsfelder/ Zukunftsausblick

Absolventinnen und Absolventen des Tiermedizinstudiums üben oft die Tätigkeit eines/einer Selbstständigen aus oder sind Assistenten in freien Praxen. Aber auch in Tierkliniken, im amtsärztlichen Dienst oder in der pharmazeutischen Industrie werden sie eingesetzt. Geringfügig werden sie in zoologischen Gärten und Tierheimen oder an Hochschulen beschäftigt.