Das Auslandsstudium in Ungarn ist gerade für diejenigen interessant, die Humanmedizin, Zahnmedizin oder Tiermedizin studieren möchten.
Allgemeine Beschreibung des Landes
Ungarn ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa, der an die Länder Österreich, Slowakei, Ukraine, Rumänien, Serbien, Kroatien und Slowenien angrenzt. Seit dem 1. Mai 2004 ist Ungarn Mitglied der europäischen Union. Als Teilnehmer des Bologna-Prozesses nimmt Ungarn aktiv an der Errichtung eines europäischen Hochschulraumes Teil und hat folglich die Abschlüsse an den meisten Hochschulen auf Bachelor und Master umgestellt.
Wie ist das Studium in Ungarn aufgebaut?
In Ungarn gibt es Universitäten und Hochschulen. Der Unterschied zum deutschen Hochschulwesen besteht darin, dass hier grundsätzlich nicht „große“ Universitäten mit verschiedenen Fakultäten existieren, sondern oftmals die jeweiligen Fachbereiche als eigenständige Universitäten betrachtet werden.
Das Angebot der Studiengänge ist zahlreich und es existieren diverse Bachelor– und Masterstudiengänge. Auf Grund der Internationalisierung des Studiensystems muss man für ein Studium in Ungarn auch nicht zwingend die Landessprache beherrschen, sondern kann viele Vorlesungen auf Deutsch oder Englisch hören.
Welche Möglichkeiten habe ich für ein Studium in Ungarn?
Entweder kann man ein komplettes Studium (Vollstudium) oder einzelne Semester (Teilstudium) in Ungarn absolvieren. Ein Teilstudium wird oftmals im Rahmen von Austauschprogrammen (etwa ERASMUS) durchgeführt. Hierbei wendet man sich an die Organisationen, welche einem bei der Planung und Umsetzung behilflich sind. Der Zeitraum für ein solches Teilstudium beträgt zumeist 1-2 Semester. Viele Medizinstudenten beginnen auch ein Medizinstudium in Ungarn und wechseln nach dem Physikum wieder zurück nach Deutschland.
Wie läuft die Bewerbung für ein Studium in Ungarn ab?
Die Grundvoraussetzung ist wie bei uns die allgemeine Hochschulreife, also das Abitur, oder die Fachhochschulreife. Weiterhin benötigt man etwa einen ausführlichen Lebenslauf, das ausgefüllte Bewerbungsformular und, so für das Medizinstudium, ein Gesundheitsattest sowie Nachweise über bereits absolvierte Praktika oder Belegung der Fächer Physik, Chemie, Biologie, Mathematik.
Einen starren Numerus Clausus wie in Deutschland gibt es nicht. Ob man eine Zulassung für den begehrten Studiengang erhält, richtet sich nach verschiedenen Kriterien. So zählt neben den Noten des Abiturs auch das Ergebnis eines Aufnahmetests. Solche Aufnahmetests gibt es in den medizinischen Studiengängen allerdings nicht. Hier werden Kriterien wie das Belegen naturwissenschaftlicher Fächer während des Abiturs oder besondere medizinische Erfahrungen gewichtet.
Über die Bewerbungsfristen sollte man sich am besten direkt bei der Universität erkundigen. Diese variieren oftmals zwischen den jeweiligen Hochschulen.
Wie hoch sind die Studiengebühren in Ungarn?
Ob und wie viel man für ein Studium zahlen muss, hängt von der Universität ab. Möchte man Humanmedizin, Zahnmedizin oder Tiermedizin studieren, muss man pro Semester schon mit 5.800 € rechnen. Dazu kommen noch Bewerbungsgebühren, Immatrikulationsgebühren und Gebühren für bestimmte Kurse, so dass das Studium insgesamt recht kostenintensiv ist.
Durch Auslands-BAföG oder durch Stipendien könnt ihr finanzielle Hilfe bekommen. So habt ihr ggf. einen Anspruch auf Unterstützung bei der Hin- und Rückreise oder es wird ein Teil der Studiengebühren des ersten Jahres übernommen. Das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau ist für ein Auslandsstudium in Ungarn zuständig.
Neben den Studiengebühren fallen natürlich noch Mietkosten und sonstige Lebenshaltungskosten an.
Was muss man sonst noch beachten?
Da Ungarn Mitglied in der europäischen Union ist, genügt für die Einreise und Aufenthalt ein gültiger Personalausweis oder Reisepass. Möchte man länger als sechs Monat im Land bleiben, muss man ein Studentenvisum beantragen.
Weiterhin wird eine Auslandskrankenversicherung benötigt. Diese kann man direkt bei seiner eigenen Krankenkasse abschließen. Eine Krankenversicherung kann aber auch in Ungarn erworben werden.