Wer ein Studium im Ausland absolvieren will, dabei aber nicht unbedingt eine neue und fremde Sprache erlernen sowie weit weg von Zuhause sein möchte, der ist bei einem Studium in Deutschlands Nachbarstaat Österreich genau richtig. Besonders lockend scheint ebenfalls der Fakt, dass ein Medizinstudium in Österreich nicht von Spitzennoten abhängig ist, sondern lediglich ein Wissenstest bestanden werden muss.
Mittlerweile grassiert in Österreich die Angst vor einer Überschwemmung durch deutsche Studenten. Ihr solltet euch aber davon nicht abschrecken lassen, denn ein Studium im Land von Sissi, Sachertorte und Skigebieten ist weder problematisch, noch mit unnötig viel Papierkram verbunden und kann euch einen guten Einstieg in euer späteres Berufsleben ermöglichen.

Welche Studienmöglichkeiten habe ich in Österreich?

Das Hochschulsystem in Österreich ist dem in Deutschland ähnlich.
So umfasst der Hochschulsektor staatlich finanzierte Universitäten, privatrechtlich organisierte Fachhochschulen, Privatuniversitäten sowie Pädagogische Hochschulen, die zum nichtuniversitären Bildungssektor gehören.
Ähnlich sind auch die Abschlüsse an österreichischen Hochschulen, die sich zwischen folgenden Studiengängen unterscheiden:
Dem Bachelor- und Masterstudiengang, dem Diplomstudiengang und dem Doktorats-Studium, wobei der Bachelorabschluss drei bis vier Jahre, der Masterabschluss ein bis zwei Jahre, der Diplomabschluss zwischen vier bis acht Jahren und der Doktorabschluss in der Regel zwei Jahre beträgt.
Österreichs mit Abstand älteste Universität ist die im Jahre 1365 gegründete Universität in Wien mit derzeit rund 85.000 Studenten.
Insgesamt studieren an Österreichs 21 Universitäten um die 333.000 Frauen und Männer sowie ca. 55.000 Studenten/innen aus dem Ausland.

Welche Voraussetzungen brauche ich als ausländischer Student an einer österreichischen Universität oder Hochschule?

Grundvoraussetzung für ein Studium in Österreich ist die allgemeine Hochschulreife, auch Matura genannt, oder das Fachabitur.
Dank eines Abkommens zwischen Deutschland und Österreich ist die Anerkennung des Abiturs/Fachabiturs geregelt.

Die Bewerbung erfolgt normalerweise direkt bei der Universität oder Hochschule; bei Fachhochschulen muss sich bei der jeweiligen Leitung eines Studienganges beworben werden, da dort strengere Auswahlkriterien herrschen.
In bestimmten Fächern gilt eine Ausländerquote von mehreren Prozent, die vor allem in den Studiengängen Medizin und Psychologie in Erscheinung tritt.

Da das Wintersemester in Österreich am 1. Oktober beginnt und am 31. Januar endet, muss die Bewerbung bis spätestens 1. September bei der gewünschten Universität oder Hochschule vorliegen. Beim Sommersemester, das am 1. März beginnt und am 30. Juni endet, sollte die Bewerbung bis spätestens 1. Februar rausgeschickt werden.

Neben dem (Fach-)Abitur wird auch eine Ausweis- oder Reisepasskopie sowie ein paar Passfotos benötigt. Bei einem längeren Aufenthalt über drei Monate müssen sich EU-Bürger bei der zuständigen Behörde anmelden. Dabei werden neben den üblichen Ausweispapieren der Nachweis einer Krankenversicherung und zusätzlich ein Nachweis über genügend finanzielle Mittel fällig. Außerdem muss eine Bestätigung der Universität oder Hochschule mitgebracht werden.

Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten in Österreich?

Im Großen und Ganzen hängen die Ausgaben natürlich immer vom eigenen Lebensstil und der jeweiligen Stadt ab.
Die Mehrzahl der Studierenden benötigt für ein Studium in Österreich etwa 600 bis 800 Euro.
Dabei spalten sich die Kosten wie folgt auf:

  • für die Unterkunft (Miete) sind meist 300 Euro im Monat zu entrichten
  • die Verpflegung beläuft sich – je nach Lebensstil – auf ca. 200 bis 250 Euro
  • Krankenversicherungen gibt es bereits ab 20 Euro pro Monat
  • die Ausgaben in der Freizeit liegen zwischen 200 und 300 Euro

Grob gerechnet kommt man also auf einen monatlichen Kostenberg, der zwischen 700 und 900 Euro liegen kann.

Gibt es finanzielle Unterstützung?

Wer bei seinem Auslandsstudium auf finanzielle Hilfe angewiesen ist, kann zwischen einer Vielzahl an direkten staatlichen oder institutionellen Fördermöglichkeiten wählen.
So zum Beispiel zwischen Auslands-BAföG, Bildungskredit oder einem Erasmus-Stipendium.
Erkundigt euch einfach nach der für euch passendsten Variante.