Berglandschaften, Wälder, Küstenregionen und die weltberühmten Fjorde: Norwegen ist bekannt für seine abwechslungsreiche Natur.
Der nordeuropäische Staat besteht aus 19 so genannten „Fylkern“ (Provinzen) und grenzt an Schweden, Finnland und Russland. Im Sommer kennen die Tage in Norwegen keinen Anfang und kein Ende. Dann bietet sich die Landschaft für lange Fahrradtouren und Wanderungen an. Im Winter wird der Himmel von Polarlichtern verzaubert und viele Orte laden zum Skifahren und Snowboarden ein. Auch Abenteurer kommen in Norwegen voll auf ihre Kosten: Kajak fahren, Rafting-Touren, Paragliding oder das Erforschen von Gletschern sind nur einige der vielzähligen Freizeitaktivitäten, die dich in Norwegen erwarten. Die Nähe zum Nordatlantik ermöglicht außerdem von fast jedem Ort eine spontane Fahrt ans Meer. Aber nicht jeder Quadratmeter des 4,8 Millionen Einwohner großen Staates ist bewohnt. In vielen unbesiedelten Gebieten wurden deshalb Nationalparks eingerichtet.
Welche Studienmöglichkeiten gibt es in Norwegen?
Die skandinavischen Länder legen viel Wert auf Bildung und sind bekannt für ihr ausgereiftes Bildungssystem. Norwegen besitzt sechs Universitäten in den Städten Oslo, Bergen, Stavanger und Tromsø. Außerdem kannst du aus sechs Fachuniversitäten, zwei staatlichen Kunsthochschulen, 25 Fachhochschulen und 29 privaten Hochschulen wählen. Die Universität in Oslo ist mit ca. 30.000 Studenten die größte Universität Norwegens. Sie umfasst eine juristische, eine medizinische, eine humanistische, eine mathematisch-naturwissenschaftliche, eine odontologische, eine gesellschaftswissenschaftliche, eine theologische und eine ausbildungswissenschaftliche Fakultät. Die Universität in Bergen zählt ca. 15.000 eingeschriebene Studenten und bietet eine ähnliche Auswahl an Fakultäten. Fakultäten für Architektur, Bildnerische Kunst, Ingenieurwissenschaften, Technologie, Wirtschaft, Medizin, Elektrotechnik und Geisteswissenschaften findest du an der zweitgrößten Universität Norwegens, an der NTNU in Trondheim.
Im Durchschnitt sind etwa 10.000 ausländische Studenten an den vielzähligen Hochschulen in Norwegen eingeschrieben, darunter mehr als 500 Deutsche. Die herrschende Landessprache ist norwegisch, eine nordgermanische Sprache. Viele Universitäten bieten aber bereits ganze Studiengänge in englischer Sprache an, was den ausländischen Studenten das Studium um ein vielfaches vereinfacht.
Unterscheidet sich das Norwegische Studiensystem von dem Deutschen?
Norwegen hat sich dem auch in Deutschland eingeführten Bachelor-Master-System angeschlossen. Die Universitäten bieten demnach ein dreijähriges Bachelorstudium, ein darauf aufbauendes, zweijähriges Masterstudium und ein dreijähriges Promotionsstudium an.
Allerdings ist das nördlichste Land Europas kein Mitglied der Europäischen Union. Daher ist ein Auslandsstudium in Norwegen etwas komplizierter, nicht aber unrealistisch. Auf ein Studium an staatlichen Hochschulen werden in Norwegen im Regelfall keine Studiengebühren erhoben. Lediglich an privaten Einrichtungen fallen Gebühren an. Das Studienjahr beginnt an norwegischen Hochschulen im August.
Welche Anforderungen werden an ausländische Studenten gestellt?
Die deutsche Hochschulreife wird für ein Studium in Norwegen anerkannt. Es gibt jedoch viele zulassungsbeschränkte Studiengänge und auch Auswahltests gehören in Norwegen zur Tagesordnung. Bei einem Einstufungstest musst du als ausländischer Studienbewerber deine Englischkenntnisse vorweisen. Außerdem wird ein Grundwissen über die norwegische Sprache und ihre Landeskunde vorausgesetzt. Sollten deine Kenntnisse nicht ausreichen, musst du als ausländischer Bewerber ein einjähriges „Norwegian Language Programme“ (Vorbereitungsprogramm) absolvieren um zu einem Bachelorstudium in Norwegen zugelassen zu werden.
Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten in Norwegen?
Die Lebenshaltungskosten liegen in Norwegen bei 800 – 900 € im Monat. Studenten kommen meist in Studentenwohnheimen unter, die möblierte Zimmer ab 250 € im Monat anbieten und damit noch unter den Mietpreisen für Wohnungen liegen. Den Kontakt zu Wohnheimen kannst du über deine Universität herstellen. Studentenwohnheime eignen sich gut um erste Kontakte im fremden Land herzustellen und bieten meist eine bequeme Nähe zum Unicampus. Ein kleiner Tipp: Studenten dürfen in Norwegen auch ohne Arbeitserlaubnis neben dem Studium jobben.
Wie gestalten sich die Einreise und der Aufenthalt in Norwegen?
Um in eines der skandinavischen Länder einzureisen, brauchst du lediglich einen gültigen Personalausweis. Für ein Auslandsstudium benötigst du zusätzlich eine Aufenthaltsgenehmigung, den Antrag hierfür kannst du nach deiner Ankunft bei der örtlichen Polizeistelle unter Vorlage deines Studienplans, eines Wohnraum- und eines Finanznachweises stellen. Eine Auslandskrankenversicherung musst du im Vorfeld in Deutschland abschließen.
Gibt es Möglichkeiten der Finanzierung eines Auslandsstudiums in Norwegen?
Zur Finanzierung deines Auslandsstudiums gibt es Jahresstipendien, Stipendien für Sommersprachkurse, 1-6 wöchige Fachkursstipendien und 1-3 monatige Kurzstipendien. Hierauf können sich grundsätzlich alle Studenten bewerben. Die Stipendien werden in Absprache mit dem Norwegischen Forschungsrat vergeben. Bei Interesse solltest du dich mit dem externen Deutschen Akademischen Austauschdienst in Verbindung setzen.