Für ein Studium in Italien sprechen nicht nur das gute Essen, die wunderschönen Städte und Landschaften oder La Dolce Vita – als Student kann man im sonnigen Süden Europas zwischen 70 verschiedenen Hochschulen wählen, von denen sich einige eigens auf ausländische Studenten spezialisiert haben.

Welche Studienmöglichkeiten habe ich in Italien?

Italien bietet Studierenden eine Auswahl an 58 staatlichen Universitäten, sechs Technischen Hochschulen, 17 privaten Hochschulen, fünf Hochschulinstituten, drei schulischen Einrichtungen, Eliteuniversitäten, Sporthochschulen und zwei Einrichtungen für ausländische Studenten.
Weiterhin gibt es Kunstakademien sowie schulische Einrichtungen, die auf einem akademischen Niveau in beruflichen Bereichen ausbilden.
Durch den Bologna-Prozess entstand auch in Italien die Unterteilung in ein dreijähriges Bachelorstudium (laurea triennale oder auch laurea breve) und dem nachfolgenden Master (laurea magistrale).
Die erste Universität Europas wurde bereits im 11. Jahrhundert in Bologna gegründet und besteht heute noch als eine der zehn Mega-Universitäten.
Allgemein studieren in Italien etwa 1,9 Millionen Männer und Frauen, wobei um die 26.000 aus dem Ausland kommen.
Das akademische Jahr setzt sich aus zwei Semestern zusammen. Dabei beginnt das erste im September/Oktober und endet im Januar/Februar, das zweite beginnt im Februar und endet im Juli. Der genaue Beginn unterscheidet sich von Hochschule zu Hochschule.
Jedes Semester setzt sich aus etwa 14 Wochen Vorlesungszeit und sechs Wochen Prüfungszeit zusammen.

Welche Voraussetzungen werden für ein Studium in Italien benötigt?

Grundvoraussetzung für ein Studium an einer italienischen Hochschule ist die deutsche Hochschulzugangsberechtigung (12. Klasse).

Alle Studienbewerber müssen eine Aufnahmeprüfung durchführen sowie Bewerber für zulassungsbeschränkte Studiengänge (z.B. Architektur, Human-, Zahn- und Tiermedizin), welche vom Bildungsministerium festgelegt wurden, zusätzlich an einer Wettbewerbsprüfung teilnehmen. Für alle anderen Fächer werden die Zulassungsbeschränkungen von den Hochschulen selbst bestimmt.

Studienbewerber aus der EU müssen den Immatrikulationsantrag bei ihrer ausgewählten Universität einreichen. Bei den Auswahltests konkurrieren sie dann mit den italienischen Bewerbern.

Alle Bewerbungen werden direkt an die entsprechende Hochschule geschickt. Zusätzlich werden noch eine Kopie des Abiturzeugnisses und dessen beglaubigte Übersetzung ins Italienische, die Bescheinigung der Gleichwertigkeit des Schulabschlusses mit der italienischen Hochschulreife, Passfotos, ein Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel und ein Krankenversicherungsnachweis benötigt.

Außerdem müssen die sprachlichen Voraussetzungen bereits vor Beginn des Studiums so gut sein, dass mühelos eine Teilnahme an den Lehrveranstaltungen möglich ist; allerdings wird dies nicht mehr von allen Universitäten mittels eines Sprachtests überprüft. Immer mehr Hochschulen bieten mittlerweile auch englischsprachige Studiengänge an.

Wie hoch fallen die Studiengebühren in Italien aus?

Die Studiengebühren werden in Italien jedes Jahr neu festgelegt und unterscheiden sich von Fakultät zu Fakultät. Die Spanne liegt zwischen 750 Euro und 3.000 Euro für jedes Jahr. Zusätzlich fallen noch Einschreibgebühren von ca. 170 Euro.

Mit welchen Lebenshaltungskosten muss ich rechnen?

Die Lebenshaltungskosten in Italien ähneln denen in Deutschland.
Besonders für Bekleidung, Telefon und Lebensmittel bezahlt man ungefähr gleich viel wie in Deutschland. Öffentliche Verkehrsmittel und Preise für Snacks und Getränke in Bars sind meist billiger.
Allgemein kann man mit 750 Euro bis 1.000 Euro pro Monat rechnen.
Deutlich preiswerter ist es in Süditalien; in den Metropolen wie Rom oder Mailand dagegen am kostenintensivsten.
Die günstigste Möglichkeit für eine Unterkunft in Italien besteht in den Wohnheimen der Hochschulen. Allerdings ist die Anzahl der verfügbaren Plätze sehr gering – der Antrag sollte also so früh wie möglich gestellt werden. Die Monatsmieten liegen in den Wohnheimen zwischen 100 Euro und 200 Euro.
Wer keinen Wohnheimplatz erhält, bezahlt für Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt 130 Euro bis 350 Euro im Monat. In den großen Städten sind die Kosten für eine Wohnung noch einmal teurer.

Wie kann ich mein Studium finanzieren?

Euer Studium in Italien könnt ihr mithilfe von Stipendien, Austauschprogrammen, Bildungskrediten oder BAföG finanzieren. Letzteres fördert Studenten von Beginn des Studiums bis zum Erreichen des Abschlusses. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Studierende, die aufgrund der Höhe des Einkommens ihrer Eltern in Deutschland keine Unterstützung erhalten, im Ausland gefördert werden.