In welchem Land sollte ich ein Auslandssemester absolvieren?
Fragt man einen Absolventen, welche Phase die interessanteste im Studium war, hört man zumeist, es war die Zeit im Ausland. Damit die Monate jenseits der heimischen Uni ein voller Erfolg werden, sollte die richtige Länderwahl getroffen werden. Grundsätzlich sollte das Land gewählt werden, das mit den persönlichen Präferenzen am ehesten übereinstimmt. Während einige beispielsweise ins Ausland gehen, um ihre Sprachkenntnisse auszubauen oder sogar ganz neue Sprache zu erlernen, möchten andere möglichst viel Wissen für die eigene Ausbildung sammeln. Man sollte bei der Planung jedoch prüfen, ob das Kursangebot im Ausland dem eigenen Studium in gewissen Punkten entspricht. Außerdem sollte man auch nicht außer Acht lassen, dass bei unzureichenden Sprachkenntnissen auch fachspezifische Verständnisprobleme in den Tutorien oder Vorlesungen auftreten könnten. Daher ist es wichtig, eine gute Balance zwischen sprachlicher und fachlicher Ausbildung zu finden. Auch externe Einflussfaktoren, wie Kultur und Religion sollte man bei der richtigen Wahl mit in Betracht ziehen.
Welche Austausch-Organisationen gibt es?
Um bei der Vorbereitung für die Auslandszeit nicht ganz auf sich allein gestellt zu sein, gibt es bestimmte Organisationen, die einem behilflich sind. Diese stehen einem in Fragen der Finanzierung, der Unterkunft und des Studienablaufs im Gastland zur Seite. Eine der wohl bekanntesten Organisationen ist das Erasmus-Austauschprogramm. Mehr als 5000 Studenten haben schon Auslandserfahrungen mit Erasmus gesammelt. Das Austauschprogramm erstreckt sich fast über ganz Europa. Unter anderem gehören Portugal, Spanien, Frankreich, Schweden aber auch viele osteuropäische Länder dazu. Hat man jedoch den Wunsch sein Auslandssemester auf einem anderen Kontinent zu verbringen, so bietet sich dafür u.a. das Atlantis -Programm an. Das mit mehr als vier Million Euro jährlich geförderte Programm spezialisiert sich vorrangig auf Studenten, die planen in die USA zu gehen. Allerdings müssen sich hierbei die Unis um die Plätze bewerben. Nur so können sie ihren Studenten die Möglichkeit bieten, an einer Hochschule in den USA ihr Wissen zu erweitern. Wenn einem das immer noch nicht weit genug weg ist, könnte unter Umständen das Countries Instrument Cooperation Education Programm (ICIECP) in Betracht kommen. Dieses bietet vor allem den Austausch in fernöstliche Ländern wie Korea und Japan an, aber auch Neuseeland und Australien können bereist werden. Das ICIECP stärkt den Austausch der Kulturen zwischen den Ländern der EU und den jeweiligen Partnerländern.
Wie finanziere ich die Zeit im Ausland?
Es gibt die Möglichkeit, sich sein Auslandsaufenthalt durch ein Stipendium finanzieren zulassen. Jedoch werden diese vorrangig an leistungsstarke und begabte Studenten vergeben. In der Regel bemisst sich die finanzielle Unterstützung des Stipendiums an Hand des Auslands-BAföGs. Der Deutsche Akademische Austauschsdienst (DAAD) ist der wohl bekannteste Anbieter für Auslandsstipendien. Allerdings ist der DAAD für Studienneulinge nicht besonders interessant, weil die Stipendien dort erst ab dem 3. Fachsemester vergeben werden. Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit bietet das Auslands-BAföG. Gegenüber dem Stipendium, kann dieses sogar unabhängig von der Studienleistung gezahlt werden. Auch Studenten, die im Heimatland keine BAföG-Unterstützung erhalten, können einen Antrag auf staatliche Ausbildungshilfe stellen. Jedoch sollte man sich im Klaren sein, dass auch beim Auslands-BAföG die Hälfte der erhaltenen Summe zurückgezahlt werden muss.
Werden meine Studienleistungen aus dem Ausland angerechnet?
Wer im Ausland Prüfungsscheine erwirbt, sollte sich bewusst sein, dass diese nicht immer automatisch anerkannt werden. Um nichts dem Zufall zu überlassen, sollte man sich sicher sein, dass sogenannte Learning Agreements zwischen den Unis vorhanden sind. Das bedeutet, dass die Anerkennung der Prüfungsleistung vertraglich geregelt ist. Wenn die Prüfungsordnung der Heimatuniversität jemanden sogar verpflichtet, Leistungen im Ausland zu erbringen, sollten bei der Anerkennung genauso wenig Probleme auftreten, wie bei einem Doppeldiplom, das den Abschluss in 2 verschiedenen Ländern beinhaltet. Auch das Erasmus-Austauschprogramm versichert die Anerkennung der Prüfungsscheine.
Was bringt mir ein Auslandssemester?
Dass vor allem Auslandserfahrungen, gute Sprachkenntnisse und Selbstständigkeit für Unternehmen im Anforderungsprofil eines Bewerbers eine wichtige Rolle spielen, haben sicherlich schon viele bei zahlreichen Bewerbungsgesprächen registriert. Internationale Erfahrungen werden in Zeiten der Globalisierung immer bedeutsamer. Das Zusammenwachsen der internationalen Märkte impliziert, dass Unternehmen sehr stark auf solche Mitarbeiter fokussiert sind, welche diesen Anforderungen gewachsen sind. Daher lässt sich das selbstständige Leben im Ausland in jedem Lebenslauf gut lesen und kann neben der beruflichen Facette auch zur eigenen persönlichen Entwicklung beitragen.