von Juliane Aschenbrenner (22), Journalistik-/Medienmanagement-Studentin
Im Rücken den imposanten Tafelberg mit seiner typischen Wolkendecke, vor Augen das launische, schier grenzenlose Meer – und mittendrin? Eine der wohl schönsten Metropolen der Welt: Kapstadt.
In Südafrikas beeindruckender „Mother City“ habe ich von April bis Juni 2011 ein dreimonatiges Praktikum absolviert, nebenbei den „South African way of life“ hautnah erfahren und mich letztlich vom viel beschriebenen „Kapstadt-Fieber“ anstecken lassen.
Warum ein Auslandspraktikum in Südafrika?
Nach dem Abi erst einmal ins Ausland, die Welt erkunden, neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln, bevor der „Ernst des Lebens“ beginnt. Was viele als einen festen Bestandteil zwischen ihrem Schulabschluss und dem Beginn eines Studiums/einer Ausbildung einplanen, konnte ich aufgrund einer Studienzusage von meiner Wunsch-Hochschule nicht realisieren. Umso mehr war ich begeistert, als ich erfuhr, dass der Regelstudienplan meines Bachelorstudienganges eine ebensolche Auslandserfahrung in Form eines Praxissemesters, in dem mindestens zwölf Wochen im Ausland verbracht werden sollten, beinhaltete. Für mich stand dabei schon relativ früh fest, dass ich mein Praxissemester nicht in Europa verbringen möchte, sondern – wenn ich schon mal die Chance dazu habe – möglichst sehr weit weg, da ich fand, dass ich mir Europa auch noch im höheren Alter anschauen kann. Südafrika gehörte schon immer zu den Ländern meiner imaginären Reiseliste, die ich unbedingt mal sehen wollte und so entschied ich mich nach kurzem Überlegen, für ein Auslandspraktikum nach Kapstadt zu gehen.
Land & Leute
Wie es der Name schon unverkennbar erahnen lässt, befindet sich Südafrika im südlichsten Teil des afrikanischen Kontinents. In Südafrika, das etwa dreieinhalb Mal so groß wie Deutschland ist, leben etwa 45 Millionen Menschen von unterschiedlichster ethnischer Abstammung, was dem Land auch die Bezeichnung „Regenbogennation“ verlieh. Im südwestlich gelegenen Kapstadt wird das Zusammentreffen der unterschiedlichen Kulturen wunderbar deutlich.
„In Südafrika, das etwa dreieinhalb Mal so groß wie Deutschland ist, leben etwa 45 Millionen Menschen von unterschiedlichster ethnischer Abstammung“
Neben modernen Bürokomplexen findet man so unter anderem restaurierte Gebäude im sogenannten „kapholländischen Baustil“ aus der Zeit, in der die Holländer am Kap eintrafen, viktorianische Bauten der Engländer, kunterbunte Häuser der Malaien sowie luxuriöse Appartements. Auch die meisten der rund vier Millionen Einwohner Kapstadts besitzen fremde Wurzeln, was die Stadt zu einer sehr multikulturellen Metropole macht, in der viele Nationen, Hautfarben und Religionen aufeinandertreffen. Zudem wird in Kapstadt nicht nur Englisch, sondern auch Afrikaans, das dem Niederländischen sehr ähnelt, und Xhosa, die Sprache der farbigen Bevölkerung, gesprochen. Besondere Erwähnung gebührt hier natürlich auch dem bekannten Wahrzeichen Kapstadts – dem Tafelberg. Mit seinen rund 1100 Metern „thront“ der Berg maßgeblich über der Stadt und fast immer liegt eine Wolkendecke über ihm, die von den Einwohnern auch liebevoll „Tischdecke“ genannt wird. Sowieso sind die Kapstädter überaus aufgeschlossene, freundliche und lockere Zeitgenossen, sehr gastfreundlich (was spätestens seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 bekannt sein sollte) und mit dem Herzen auf dem „rechten Fleck“. Das Leben innerhalb der Stadt könnte als europäisch-afrikanisch beschrieben werden und ist teilweise ziemlich gegensätzlich. So finden sich zum Beispiel an vielen Plätzen kleine und große afrikanische Märkte, auf denen landestypische und meist handgemachte Sachen wie Holz- und Steinfiguren, Schmuck oder auch Textilien verkauft werden und auf denen es sich sehr gut nach Souvenirs shoppen lässt. Auf der anderen Seite wirkt Kapstadt auch ziemlich modern, besitzt als Hotspot der Reichen und Schönen viele hippe Cafés, Restaurants und Bars, bietet ein aufregendes, abwechslungsreiches Nachtleben sowie einige großartige Shoppingmöglichkeiten, wie in der Einkaufsmall Canal Walk oder an der V & A Waterfront im Hafen Kapstadts, die unter anderem tolle internationale Mode verkaufen.
Apropos, Shopping: In Südafrika wird mit dem südafrikanischen Rand bezahlt, der – aufgerundet – in einem ungefähren Verhältnis von 1:10
zum Euro steht (Beispiel: Ein Euro entspricht rund zehn Rand). Da die Menschen in Südafrika im Vergleich zu Deutschland weniger verdienen und der allgemeine Steuersatz nur 14 Prozent beträgt, sind auch die Preise für die Lebenshaltungskosten an vielen Stellen günstiger; im Großen und Ganzen ist ein Supermarkteinkauf aber vom Preis her identisch zu Deutschland.
Ziemlich günstig fand ich in Kapstadt die Preise für öffentliche Verkehrsmittel und Taxifahrten sowie die Eintrittspreise für Museen, Kinos, Clubs und weitere öffentliche Attraktionen und Sehenswürdigkeiten. Zudem kann man in der Stadt in vielen Restaurants und Bars für faire Preise sehr gut essen und trinken gehen.
Trotz seiner Schönheit und Einzigartigkeit ist auch Kapstadt nicht vor Problemen geschützt. Besonders auffallend ist die hohe Armut und Arbeitslosigkeit, die vor allem unter der schwarzen Bevölkerung herrscht. Schon bei der Fahrt vom Flughafen in die Stadt passiert man die sogenannten Townships mit ihren unzähligen unvorstellbar kleinen Hütten und innerhalb der Stadt begegnen einem immer wieder bettelnde Frauen, Männer und sogar Kinder.
Mein Praktikum am Kap der guten Hoffnung
Ich war in Kapstadt für drei Monate in einer kleinen Multimedia-Marketing- und Produktionsfirma als Produktionsassistentin tätig. Das Praktikum habe ich von einer Studentenorganisation vermittelt bekommen, die ich ungefähr ein Dreivierteljahr vor meiner Abreise kontaktiert habe. Das Gute an dieser Praktika-Vermittlungsagentur war, dass sich diese nicht nur um einen geeigneten und meinen Anforderungen entsprechenden Praktikumsplatz gekümmert, sondern auch sämtliche Formalitäten zwischen meiner Praktikumsfirma und mir übernommen hat. Ich musste im Endeffekt nur meinen Lebenslauf an die Vermittlungsagentur senden und angeben, welche Bereiche mich interessieren, um dann passende Praktika-Stellen angeboten zu bekommen. Nachdem ich mich schließlich für die Multimedia-Marketing- und Produktionsfirma entschieden hatte, erhielt ich von dieser noch einige Fragen, die ich beantworten sollte, bevor ich dann ein paar Tage später die endgültige Zusage bekam.
„Ich war in Kapstadt für drei Monate in einer kleinen Multimedia-Marketing- und Produktionsfirma als Produktionsassistentin tätig.“
Gearbeitet habe ich immer montags bis freitags, von zehn bis eigentlich 18 Uhr – allerdings wollte mein Chef nicht, dass ich nach 18 Uhr noch allein im dämmernden Kapstadt unterwegs bin, daher durfte ich bereits immer um 17 Uhr Feierabend machen, um mit einer Kollegin zusammen nach Hause fahren zu können.
Vielleicht liegt es an der vielen Sonne, dem Meer vor der Tür oder einfach an Kapstadts einzigartigem Flair, aber die Südafrikaner arbeiten anders als wir Deutsche. Natürlich gehen sie ihrer Arbeit genauso gewissenhaft und zielstrebig nach, doch irgendwie läuft alles ein Tick langsamer, entspannter, lockerer ab – zumindest habe ich es so wahrgenommen.
So haben wir öfter mal freitagnachmittags das Wochenende mit einem Braai (afrikanisches Barbecue) und/oder einem Bier eingeläutet.
Wichtig zu wissen ist noch, dass in Kapstadt leider so gut wie alle Praktika unvergütet sind.
Kapstadts Nahverkehr
Eines vorweg: Kapstadt ist nicht gerade für sein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz bekannt und kann auch nicht mit Deutschland verglichen werden. Aufgrund der zurückliegenden Fußballweltmeisterschaft 2010 hat sich die Nahverkehrslage in der Stadt zwar schon um Einiges verbessert und modernisiert, als „verwöhnter Deutscher“ fühlt man sich trotzdem erst einmal ein wenig hilflos und verloren. Wer das nötige Kleingeld hat, ist in der Stadt mit dem Auto unterwegs. Wer – wie ich – das „echte“ Leben in Kapstadt kennenlernen will und auf überflüssigen Luxus
(→ Auto) während seines Aufenthaltes verzichten möchte oder muss, versucht sich mit Kapstadts Nahverkehrsmitteln anzufreunden. Zur Auswahl stehen dabei in erster Linie die Transportmittel Bus, Bahn sowie Minibus. Letzterer ist in der Stadt zahlreich verbreitet und wird vor allem von der schwarzen Bevölkerung und Touristen in Anspruch genommen. Unter Minibussen versteht man kleine Vans, die für etwa zwölf Mitfahrer ausgelegt sind und gerade zu den Hauptverkehrszeiten, zwischen neun und 17/18 Uhr, besonders überfüllt sind. Wer zu Platzangst und Panik tendiert, sollte lieber auf andere Verkehrsmittel umsteigen, denn Kapstadts Minibusfahrer zeichnen sich nicht gerade durch eine ruhige und angenehme Fahrweise aus.
Im Gegenteil – möglichst viele Mitfahrer in möglichst kurzer Zeit zu ihren gewünschten Ausstiegsstellen zu bringen, scheint bei den meisten von ihnen Hauptpriorität zu sein. Tempolimits, andere Verkehrsteilnehmer sowie sichere Fahrmanöver spielen dabei eine eher untergeordnete, wenn nicht gar nebensächliche Rolle. Zudem befinden sich viele Minibusse in einem sehr schlechten Zustand, was sicherlich auch mit dem Fahrstil einiger Fahrer zusammenhängt.
„Tempolimits, andere Verkehrsteilnehmer sowie sichere Fahrmanöver spielen dabei eine eher untergeordnete, wenn nicht gar nebensächliche Rolle.“
Wer in einem Minibus mitfahren möchte, stellt sich an jede beliebige Straßenecke und winkt diesen heraus. Meist öffnen dann mitfahrende „Kollegen“ des Fahrers die Schiebetüren der Wagen und lassen einen einsteigen. Innendrin erwarten einen dann auch schon mal überfüllte Sitzreihen – wobei passend gemacht wird, was nicht passt und einige Mitfahrer auf Kisten sitzen –, und teils (sehr) laute Musik.
Wer wieder aussteigen möchte, nennt dem Fahrer beispielsweise den Namen einer Straße, eines Einkaufsladens oder einer sonstigen Stelle, an welcher man herausgelassen werden will.
Obwohl die Fahrten mit den Minibussen bei mir fast immer einem Abenteuer glichen, ich Angst vor Unfällen hatte und ziemlich oft um mein Leben bangte, benutzte ich sie täglich, um zur Arbeit beziehungsweise wieder zurück in meine Unterkunft zu kommen. Vielleicht auch, weil ich pro Fahrt nur umgerechnet circa 50 Cent bezahlen musste. Und wer kann in Deutschland schon von sich behaupten, für etwa einen schlappen Euro zur Arbeit gependelt zu sein …
Wer einen friedlicheren Reisestil bevorzugt, nimmt in Kapstadt lieber Linienbusse. Diese verkehren relativ regelmäßig, sind ebenfalls überaus preiswert und eignen sich gut, um auch mal aus der Stadt hinaus, zum Beispiel in die Vororte Kapstadts, zu fahren. In den alten Linienbussen sitzt man dabei noch auf harten Dreiersitzreihen und kauft sein Ticket beim Fahrer, der sich hinter einem Gitter befindet. Seit Mai 2011 fahren jetzt aber auch moderne Busse auf ihren Routen durch die Stadt. Einige Linienbusse eignen sich außerdem auch sehr gut, um schnell und günstig zum Flughafen, der außerhalb der Stadt liegt, beziehungsweise vom Flughafen in die Stadt zu gelangen. Neben den aufgeführten Mini- und Linienbussen verfügt Kapstadt zudem über eine Bahnlinie (Metrorail), die vor allem von Pendlern genutzt wird und ebenfalls Kapstadts Vororte, aber auch, entlang der wunderschönen Küste, einige hübsche Fischer- und Badeorte anfährt.
Vergleichsweise günstig sind auch die Fahrten mit Kapstadts Taxis. Pro zurückgelegten Kilometer bezahlt man etwa einen Euro, der Festpreis für eine Fahrt zum Flughafen/vom Flughafen in die Stadt liegt bei rund 25 Euro.
Wissenswertes & Nützliches
Geografische Lage & Klima
Da sich Südafrika in der südlichen Hemisphäre befindet, sind die Jahreszeiten genau entgegengesetzt zu denen auf der Nordhalbkugel. Der südafrikanische Sommer findet daher in der Zeit von Dezember bis Februar, der „Winter“ meist von Mai bis August statt. Allgemein herrscht aber ganzjährig ein mildes Klima, das je nach Lage der Städte variiert. In Kapstadt zum Beispiel ist es aufgrund der Stellung am Meer oftmals sehr windig und immer ein bisschen kühler, als im inneren des Landes. Im Sommer können die Temperaturen aber auch hier schon mal auf über 30 Grad ansteigen, während es im Herbst und Winter milder und regnerischer ist. Besonders in den („Winter“-)Nächten kann es schon sehr kühl werden. Ich habe im Mai und Juni auch Tage erlebt, an denen es tagsüber nicht viel wärmer als zehn Grad wurde. Meist lagen die herbstlichen Temperaturen aber bei durchschnittlich milden 16 Grad.
Eine Zeitumstellung gibt es nur während unserer deutschen Winterzeit, da es in Südafrika keine Umstellung auf eine Sommer- oder Winterzeit gibt. Die Differenz zum sommerlichen Südafrika beträgt dann plus eine Stunde.
Wer in der Zeit zwischen November und April nach Kapstadt reist, sollte unbedingt auf einen angemessenen Sonnenschutz achten. Und wem es in Kapstadt zu heiß wird, der springt in die Fluten des Atlantiks – der wird nämlich selbst im Sommer nicht viel wärmer als 15 Grad und sorgt so für eine rasche Abkühlung.
Sicherheit
Um die Sicherheitslage in südafrikanischen Städten ranken sich viele Geschichten – die meisten von ihnen sind negativ. Auch ich habe im Vornherein meines Auslandsaufenthaltes einige Schauermärchen bezüglich Kapstadts prekärer Gewalt- und Verbrechenslage gehört.
Fakt ist aber: In jeder Großstadt herrscht Gewalt – in einigen Städten mehr, in anderen weniger. Wer bei Kapstadt den Zeigefinger hebt, sollte sich zunächst einmal mit den Gewaltraten deutscher Großstädte auseinandersetzen. Der Großteil der Gewalttaten findet in den Townships, vor den Toren Kapstadts, und im entfernten Johannesburg statt. Gründe für die Gewalttaten und Überfälle sind vor allem die hohen Armuts- und Arbeitslosenzahlen der schwarzen Bevölkerung, deren Hemmschwelle sehr niedrig ist. So werden Leute schon wegen etwas Kleingeld oder Essen bedroht.
„In jeder Großstadt herrscht Gewalt – in einigen Städten mehr, in anderen weniger. Wer bei Kapstadt den Zeigefinger hebt, sollte sich zunächst einmal mit den Gewaltraten deutscher Großstädte auseinandersetzen.“
Innerhalb der Stadt kann man sich aber relativ sicher bewegen. Auch durch die zurückliegende Fußball-Weltmeisterschaft hat sich die Sicherheitslage positiv gewandelt. An vielen Plätzen befinden sich patrouillierende Sicherheitskräfte oder installierte Überwachungskameras. Trotzdem sollte man sich vor Beginn seiner Reise mit den Sicherheitsbestimmungen vertraut machen. Ich habe zum Beispiel auf großen Schmuck und sonstige Wertgegenstände, die Diebe anlocken könnten, verzichtet und nie mein ganzes Hab und Gut mit mir herumgetragen. Wer in der Stadt unterwegs ist, sollte u.a. auch Acht auf seine Tasche/seinen Rucksack etc. geben und diese/diesen bestmöglich nah am Körper tragen, nach Einbruch der Dunkelheit nie allein nach Hause gehen, sondern immer ein Taxi nehmen und Bargeld nur an sicheren Automaten abheben. Zudem sind in Kapstadt so gut wie alle Häuser und Wohnungen vergittert und werden – wer es sich leisten kann – von privaten Wachleuten geschützt. An diese „Käfighaltung“ musste ich mich erst einmal gewöhnen, im Endeffekt war ich aber froh, im Falle eines versuchten Einbruches durch Gitter, Tore und Sicherheitspersonal beschützt zu sein.
Vorsicht ist auch in Kapstadts Straßenverkehr geboten, da links gefahren wird und somit alles seitenverkehrt abläuft.
Flora & Fauna
Südafrika bietet einen einzigartigen Reichtum an Pflanzen und Tieren – allein auf dem Tafelberg existieren mehr Pflanzen, als in ganz Großbritannien. Doch auch Tierliebhaber kommen voll und ganz auf ihre Kosten. Um wilde Tiere zu sehen, muss man dabei nicht unbedingt in den nordöstlich gelegenen Krüger-Nationalpark fahren (obwohl ein Besuch lohnt), sondern kann bereits rund zwei Autostunden von Kapstadt entfernt auf Safari gehen. Zudem bieten sich auch im und am Wasser viele Beobachtungsmöglichkeiten. So tummeln sich in den Gewässern rund um Kapstadt zahlreiche Seelöwen, Pinguine, Wale und auch Weiße Haie. Aufgrund letzterer befinden sich an den Stränden Warnschilder, Haiflaggen oder an besonders gefährlichen Ufern auch extra eingesetzte „Shark Spotters“ – Personen, die mit polarisierten Ferngläsern die Meeresoberfläche nach Haien absuchen.
Mehrwertsteuererstattung
Wer zu Besuch in Südafrika ist, sollte unbedingt die Kassenzettel seiner Einkäufe aufheben, denn es gibt die Möglichkeit, sich den Mehrwertsteuersatz (VAT) ab einem Wert über 250 Rand am Flughafen wieder auszahlen zu lassen.
Die Reisevorbereitungen
Eine gute Reisevorbereitung ist das A und O für einen gelungenen Aufenthalt und sollte daher nicht zu spät in Angriff genommen werden. Gerade bei den Flügen lohnt es sich, ein paar Monate vor Abflug schon einmal nach günstigen Angeboten zu schauen. Die Preisspanne für Flüge nach Kapstadt liegt etwa zwischen 500 und 1000 Euro (Hin- und Rückflug). Die Flugdauer nach Kapstadt beträgt insgesamt etwa 20 Stunden und erfolgt über Zwischenstopps, zum Beispiel in London, Dubai oder Johannesburg. Aufgrund der langen Flugzeit lohnt es sich Flüge zu buchen, die über Nacht nach Südafrika fliegen, damit man einigermaßen ausgeruht ankommt.
„Personen, die bis zu 90 Tage in Südafrika verweilen, benötigen bei ihrer Einreise kein Visum, sondern erhalten bei Vorlage ihres noch mindestens 30 Tage über die Reise hinaus gültigen Reisepasses sowie ihres Rückflugtickets eine Besuchsgenehmigung.“
Noch vor der Landung erhält man einen Einreisezettel, auf dem der Grund für den Besuch in Südafrika sowie weitere Formalitäten angegeben werden müssen. Dieser wird dann am Einreiseschalter des Flughafens zusammen mit dem Reisepass überprüft.
Personen, die bis zu 90 Tage in Südafrika verweilen, benötigen bei ihrer Einreise kein Visum, sondern erhalten bei Vorlage ihres noch mindestens 30 Tage über die Reise hinaus gültigen Reisepasses sowie ihres Rückflugtickets eine Besuchsgenehmigung.
Zudem werden für die Einreise nach Südafrika keine Pflichtimpfungen benötigt. Sinnvoll wäre aber, vor der Abreise noch einmal alle Standardimpfungen auffrischen oder vervollständigen zu lassen.
Weiterhin sollte vor der Abreise eine Auslandsunfallversicherung abgeschlossen werden. Viele Versicherungen bieten hierbei günstige Konditionen an – auch für Studierende.
Das sollte man gemacht und gesehen haben
Kapstadt bietet innerhalb und außerhalb der Stadt vielfältige Ausflugs-, Sport- und Erlebnismöglichkeiten für jedermann. Was ich unbedingt empfehlen kann, ist, sich ein Auto zu mieten und einfach mal raus, in die nähere Umgebung zu fahren. Ungefähr eine Stunde Fahrtzeit entfernt, befindet sich das Kap der Guten Hoffnung in einem wunderschönen riesigen Naturreservat, dem Table Mountain National Park. Schon allein die Fahrt dorthin, immer am Meer entlang, ist einfach nur atemberaubend. Weiteres Highlight auf dem Weg zum Kap ist der Boulder’s Beach in Simon’s Town, etwa 20 Minuten von Kapstadt entfernt. Dort befindet sich in einem Strandabschnitt ein großes Brillenpinguin-Reservat, das über Holzstege zu erreichen ist. Entlang der Holzstege watscheln die kleinen Pinguine vorbei und lassen sich von ihren Besuchern beobachten. Gegen eine kleine Gebühr kann man zudem am Strand liegen oder (mit den Pinguinen) schwimmen gehen – ganz ohne Absperrung. Auch Sportfreaks kommen in und um Kapstadt ganz auf ihre Kosten. Vor allem für Surfer ist Südafrika aufgrund seiner guten Surfbedingungen einer der Hotspots schlechthin. Gerade im Winter, wenn die Wellen wegen des starken Windes besonders aufbrausend sind, sieht man immer wieder ein paar Köpfe und Surfbretter im aufgewühlten Wasser. An vielen Surfstränden (wie z.B. in Muizenberg) können außerdem Surfkurse absolviert werden. Wer lieber an Land Sport treibt, kann eine Wanderung auf den Tafelberg, den Signal Hill oder den Lion’s Head unternehmen, denn die Aussicht lohnt allemal. Besonders schön ist der Blick über die Stadt, wenn die Dämmerung einsetzt. Adrenalin pur verspricht auch das „Abseiling“ vom Tafelberg. Höhenangst sollte man dabei aber nicht haben. Ein weiteres Muss für alle Südafrika-Besucher ist natürlich auch die Teilnahme an einer Safari in den umliegenden Nationalparks und Reservaten, denn wo sonst lassen sich wilde Tiere so nah in ihrem Lebensraum beobachten? Gut beobachten lassen sich in Südafrika auch Wale, die in der Zeit zwischen Juni und November zahlreich am Kap eintreffen, um dort zu kalben und ihre Jungen aufzuziehen. Regelmäßige Whale Watching-Touren werden u.a. in dem kleinen Küstenörtchen Hermanus (ca. zwei Autostunden von Kapstadt entfernt) angeboten. Wer den absoluten Adrenalinkick sucht, dem kann ich das Shark Cage Diving mehr als empfehlen. Nur durch einen Stahlkäfig von den Großen Weißen getrennt, die eigentlich alles andere als blutrünstig sind, ist eine Erfahrung für die Ewigkeit! Angeboten werden die Touren in der Gansbaai, Kleinbaai und Mossel Bay – ebenfalls ca. zwei Stunden mit dem Auto von Kapstadt entfernt.
Wer längere Zeit in Südafrika weilt und nicht ortsgebunden ist, sollte unbedingt eine Tour entlang der Garden Route – ein wunderschöner Küstenabschnitt entlang des Indischen Ozeans – einplanen.
Mein Fazit
Abschließend kann ich sagen, dass ich die Entscheidung nach Südafrika gegangen zu sein kein bisschen bereue. Ich habe dort unten interessante Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, meine Selbstständigkeit gestärkt und tolle Leute kennengelernt. Kapstadt bietet für Praktikanten gute Möglichkeiten nicht nur sein Englisch zu verbessern, sondern in den Arbeitsablauf unterschiedlicher südafrikanischer Unternehmungen hinein zu schnuppern und erste Arbeitserfahrung im Ausland zu sammeln. Zudem kommt das Leben in Kapstadt nie zu kurz, da es hervorragende Ausflugs-, Sport- und Ausgehmöglichkeiten gibt und somit eine perfekte Abwechslung zum Arbeiten garantiert ist. Ich kann nur empfehlen, auch nach Ende eines Praktikums noch ein paar Wochen hinten dran zu hängen und herumzureisen. Dafür hatte ich leider keine Zeit mehr. Aber wie heißt es so schön: Man sieht sich immer zweimal im Leben. Ich habe mich in Südafrika, speziell in Kapstadt, verliebt und werde auf alle Fälle zurückfahren.
Weitere Informationen zum Studium im Südafrika findet ihr hier: Auslandsstudium in Südafrika